Igel überwintern im Garten: So machen Sie richtig Platz für Igel im Winter!
In unserem Beitrag erklären wir Ihnen, warum Sie einem Igel in Ihrem Garten ein lauschiges Plätzchen zum Überwintern bieten sollten und wie Sie diesen am besten gestalten. Wir zeigen die Vorteile auf, die ein Igel als Mitbewohner im Garten bringt. Dazu gibt’s spannende Igelfakten und viele praktische Tipps für ein friedvolles Miteinander im Igelgarten.
Bevor wir Ihnen gleich Schritt für Schritt zeigen, wie Sie einen Igel in Ihrem Garten überwintern lassen, sollten Sie einiges über die possierlichen Tiere wissen.
Igel im Garten überwintern – alles Wissenswerte über Igel auf einen Blick
- Der Igel ist eine der ältesten Säugetierarten, die wir Menschen kennen. Er hat selbst die Eiszeiten überlebt. Sein Stachelkleid, in dem er übrigens schon geboren wird, besteht aus verhornten Haaren, die innen hohl sind. Bis zu 8.000 Stacheln trägt ein Igel mit sich herum. Jeder dieser Stacheln lässt sich über einen Minimuskel steuern.
- Von den beiden in Deutschland vorkommenden Igelarten ist der Braunbrustigel im ganzen Land verbreitet, den nördlichen Weißbrustigel trifft man nur in wenigen Randregionen in Ostdeutschland. Der Igel gilt als sogenannter Kulturfolger, er folgt uns Menschen in unsere Siedlungen, weil er dort Vorteile findet.
- Der weit verbreitete Braunbrustigel ist ein Einzelgänger, ein typisches Igelrevier kann bis zu einem Quadratkilometer groß (Männchen) sein. Igel sind scheue Tiere, aber keine Fluchttiere – wittern sie Gefahr, rollen sie sich zu einer Kugel zusammen: sogenanntes einigeln. Eine Igelin wirft zwischen vier und sieben Igelkinder und zieht diese alleine groß. Wird sie dabei vom Menschen gestört, verlässt sie ihre Kinder auch, sodass diese dann verenden.
- Igel sind Insektenfresser. Auf ihrer Speisekarte stehen laut der Deutschen Wildtierstiftung Laufkäfer, Nacht- oder Tagfalter, Wirbellose, darunter Regenwürmer und Schnecken, Spinnen, Vogeleier und kleine Säugetiere. Wer im Garten eine Schneckenplage hat, darf sich also über Igel freuen. Fallobst fressen Igel eigentlich nur wegen der darin bestenfalls steckenden Würmer und Maden. Zur Futtersuche durchstreifen Igel am liebsten kurz geschnittene Wiesen. Auch in Totholz lebendes Getier ist gern gefressenes Igelfutter.
Igel überwintern im Garten: So sieht der perfekte Igelgarten aus
Igel lieben Gartenlandschaften mit niedrigen Hecken, Sträuchern und Büschen, unter denen sie ihre Schlafnester, sowie Nester zur Aufzucht ihrer Jungen aus Moos, Gras und Laub bauen und sich verstecken können. Auch Kompost und Reisighaufen sind beliebte Rückzugsorte des Igels. Grundsätzlich ist ein Igel recht anspruchslos, ein kleiner, ruhiger Bereich im Igelgarten reicht ihm schon, um sich wohl zu fühlen. Am besten lassen Sie die Igelecke leicht verwildern, der Igel wird es Ihnen danken!
Igel im Garten überwintern – die besten Tipps und Tricks
Bis Mitte November sind Igel unterwegs auf Futtersuche, bevor sie in den Winterschlaf gehen. Der dauert recht lange, meist von November an bis zum kommenden Frühjahr. Der Winterschlafplatz muss sicher sein, denn während seines Winterschlafs minimiert der Igel seinen Stoffwechsel: Herztätigkeit, Atmung und Körpertemperatur werden drastisch heruntergefahren. Das Versteck sollte zudem weder zu kalt, noch zu warm (Gefahr des Aufwachens und steigenden Energieverbrauchs) oder zu feucht sein. Gut zu wissen: Auch Stadtigel halten Winterschlaf, obwohl die Temperaturen in der Stadt spürbar höher sind als auf dem Land.
Wie gestalten Sie nun den Unterschlupf zum Igel überwintern im Garten am besten? Ein dichter Laubhaufen, ein «wilder» Holzstapel oder Reisighaufen genügen dem Igel zum Winterschlaf. Wollen Sie’s ihm noch gemütlicher machen, können Sie ein extra Winterquartier für den Igel bauen:
Der richtige Platz zum Igel überwintern im Garten – so bauen Sie ihn schnell selbst!
Igel selbst sind keine guten Baumeister. Sie genießen neben natürlichen Nestern bekanntlich aber extra für sie aufgestellte Behausungen. Die gibt es im gut sortierten Gartenfachhandel auch vorgefertigt zu kaufen. Oder Sie bauen Sie mit wenigen Handgriffen selbst:
Ein Wohnsitz zum Igel überwintern im Garten kann aus
- Holz
- oder Stein (Naturstein, Betonstein, Ziegelstein)
gebaut werden, indem Sie das Material einfach fest aufeinanderschichten, wobei die Grundfläche des Igelnests etwa 30 mal 30 Zentimeter (cm) betragen sollte. Das Maß gilt auch für die Höhe. Abdecken können Sie das selbstgebaute Quartier zum Igel überwintern im Garten mit einer passenden Gehwegplatte oder einem Brett.
Alternativ fühlt sich der Igel auch in einem entsprechend großen Übertopf oder eine Obstkiste aus wohl, wenn sie beide auf den Kopf stellen.
Der Eingang zum Winterquartier sollte etwa 10 cm groß sein, sodass zwar der Igel bequem ein und aus gehen kann, aber keine anderen größeren Tiere wie Katzen oder Hunde. Richten Sie ihn am besten zur wetterabgewandten Seite aus, in unseren Breitengraden also Richtung Süd-Ost, dann ist der Igel darin auch vor wilden Herbststürmen und eisigen Winterwinden gut geschützt.
Unser Tipp: Da der Igel auch während seines Winterschlafs mal Pipi muss, ist es ratsam, den Unterschlupf auf eine Art Rieselbett zu stellen. Dazu heben Sie eine flache Grube aus, die Sie mit Kieseln oder Sand füllen. Obenauf legen Sie Holzbretter. Anschließend stellen Sie darauf den Unterschlupf zum Igel überwintern im Garten und stopfen ihn gemütlich aus. Zur Inneneinrichtung greifen Sie am besten nach losem, trockenem Stroh oder Laub.
So ein Platz zum Igel überwintern im Garten sollte auf jeden Fall von außen gedämmt werden, damit es der Igel drinnen angenehm warm hat. Dazu sind grundsätzlich:
- Grassoden,
- Reisig,
- Laub
- oder Borke
geeignet, die Sie von außen aufschichten.
Unser Tipp: Haben Sie das Igelwinternest aus einer alten Obstkiste gebaut, hilft eine passende Plastikfolie zur Abdeckung obendrauf, um den Unterschlupf wind- und wasserdicht zu halten.
Igel Überwinterung im Garten: Bitte nicht stören!
Zum Abschluss geben wir Ihnen noch einige Tipps mit, die Ihnen und dem Igel die Igel Überwinterung im Garten erleichtern.
Igel sind nachtaktiv. Tags bleiben sie am liebsten in ihrem geschützten Nest versteckt. Ihre meist in der Dämmerung stattfindende Futtersuche ist kaum zu überhören, denn ein Igel verspeist sein Futter mit lautem Geschmatze und Gegrunze. Lassen Sie die niedlichen Tiere bitte in Ruhe fressen und stören Sie sie nicht dabei. Es gibt erfahrungsgemäß genug Gelegenheiten, um dem stacheligen Gartenmitbewohner zu begegnen und ihn bei seinen Streifzügen zu beobachten.
Damit ihm dabei nichts passiert, sollten Sie im Garten nur heimische Pflanzen anbauen und keine Giftpflanzen oder Gifte einsetzen. Löcher, Gruben und Schächte sind sicher abzudecken. Ein Gartenteich sollte immer einen igelgerechten, flachen Zugang, gegebenenfalls mit Ausstiegshilfe, zur Trinkstelle haben. Gibt’s keinen Gartenteich, stellen Sie dem Igel bitte Trinkwasser zur Verfügung, das täglich frisch sein sollte.
Im Herbst achten Sie bitte unbedingt darauf, Laub- und Reisighaufen zu durchsuchen, bevor Sie diese gegebenenfalls abfackeln.
Achten Sie insbesondere im Winter auf Ruhe rund um das Winterquartier des Igels. Ein vorzeitiges Aufwachen aus dem Winterschlaf führte dazu, dass der Igel zu viel Energie verbraucht und den Winter schlimmstenfalls nicht übersteht.
Hegen Sie den begründeten Verdacht, dass der Igel, der in Ihrem Garten überwintert, in Not ist, sollten Sie nicht lange herumexperimentieren, sondern sich Rat bei Experten holen. Die Internetseite Igel-Notnetz hilft Ihnen weiter. Dort finden Sie auch eine Notruf-Hotline.
In unserem Gartenhaus Magazin finden Sie eine ganze Reihe weiterer Beiträge zu tierischen Gästen in Haus und Gartenhaus, in denen wir Ihnen erklären, wie Sie mit den Mitbewohnern besonders tierfreundlich umgehen können:
- Alles Wissenswerte zum Bienengarten auf einen Blick
- Die besten Tipps zum Umgang mit Wespen für alle Gärtner und Gartenbesitzer!
- Wurmkiste bauen: So einfach geht Kompostieren mit Würmern
- Heimische Tiere im Garten überwintern lassen
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Artikelbild: ©iStock/ANNEYP
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