Zaun Kletterpflanzen: So geht das Begrünen + Wahl der richtigen Pflanzen
Sie wünschen sich einen Zaun, der mit Kletterpflanzen begrünt wird? Wir haben hier alles Wissenswerte zum Thema zusammengetragen. Wir erklären Ihnen, wie Sie einen Zaun mit Kletterpflanzen begrünen und welche Kletterpflanzen sich am Zaun besonders gut machen. Dabei gehen wir unter anderem auch auf die Eigenschaften unterschiedlicher Zäune ein. Zudem liefert Ihnen unser Ratgeber viele Tipps und Tricks zum Thema Zaun Kletterpflanzen, die Sie sofort in die Praxis umsetzen können.
Ein Zaun lässt sich auf vielerlei Weise mit Kletterpflanzen begrünen. Auch Ihrer! Womit wir mitten im Thema wären: Steht Ihr Zaun bereits? Oder soll er erst errichtet werden? Das ist eine wichtige Frage, denn sowohl der Zauntyp als auch die Art der Kletterpflanzen spielen eine Rolle für das Gelingen der Begrünung. Es gilt: Zaun ist nicht gleich Zaun und Kletterpflanze ist nicht gleich Kletterpflanze. Unser Ratgeber hilft Ihnen dabei
- entweder die passenden Kletterpflanzen für Ihren bereits bestehenden Zaun zu finden
- oder einen zu Ihrem Garten passenden Zaun und die dazu passenden Kletterpflanzen zu finden.
Kletterpflanzen: Zaun ist nicht gleich Zaun
Ein Zaun kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Jedes Zaunmaterial bringt spezifische Eigenschaften mit, aus denen unterschiedliche Bedingungen für das Begrünen mit Kletterpflanzen resultieren. Das schauen wir uns mal genauer an:
Metallzaun und Kletterpflanzen
Metallzäune finden Sie in zahlreicher Auswahl im Handel. Auch hier bei uns im Onlineshop – schauen Sie gerne mal rein! Besonders beliebt als Gartenzaun oder Grundstückszaun sind schmiedeeiserne Modelle und Stabmattenzäune in verschiedenen Ausführungen. Typisch für solche Metallzäune ist: Sie bieten kaum Sichtschutz. Eine Begrünung mit Kletterpflanzen kann genau das ändern und dafür sorgen, dass Neugierigen der Einblick in Ihren Garten verwehrt wird.
Unser Tipp: Beachten Sie, dass klassische Schmiedezäune mit ihren aufwendig geschmiedeten Ornamenten an sich schon ein dekoratives Element zur Gartengestaltung sind. Nach dem Begrünen mit Kletterpflanzen ist vom Zaun nicht mehr viel zu sehen – da wäre es schade um die deutlich höhere Investition. Wer (noch) die Zaunwahl hat, entscheidet sich daher besser für einen modernen, schlichten Schmiedezaun oder für einen Stabmattenzaun. Beide Zauntypen sind als Basis fürs Begrünen nicht nur praktischer, sondern auch deutlich günstiger als ein klassischer handgeschmiedeter Zaun.
Sowohl geschmiedete Zäune als auch Stabmattenzäune bieten Kletterpflanzen ausreichend Halt. Es gibt genug senkrechte und auch waagerechte Streben, an denen die unterschiedlichsten Kletterpflanzen sich rankenderweise, schlingenderweise oder klimmenderweise ausbreiten.
Unser Tipp: Wachsen an einem Zaun Kletterpflanzen, kann Niederschlag dort nicht mehr ungehindert wegtrocknen. Auch die Kletterpflanzen selbst bringen ein Mehr an Feuchtigkeit an das Zaunmaterial. Achten Sie deshalb beim Kauf Ihres Metallzaunes und anschließend bei dessen Pflege darauf, dass er bestmöglich gegen Feuchtigkeit geschützt ist und nicht unter der Kletterpflanzenpracht vor sich hin rostet.
Empfohlene Kletterpflanzen: mehrjährige, holzende Kletterpflanzen wie Glyzinien, Kletterhortensien, Kletterrosen
Holzzaun und Kletterpflanzen
Jägerzaun, Flechtzaun, Lattenzaun, Staketenzaun – so heißen Holzzauntypen. Als natürliches Zaunmaterial eignet Holz zum Begrünen mit Kletterpflanzen. Zaun und Begrünung bilden optisch eine Einheit und wirken bestenfalls wie eine Hecke. Je nach Aufbau des Holzzauns finden die verschiedensten Kletterpflanzen Halt an den Staketen, Latten & Co.
Zwei Dinge sollten Sie allerdings beachten, wenn Sie einen Holzzaun begrünen wollen:
- Holz hat nur einen begrenzten natürlichen Schutz gegen Witterungseinflüsse. Es quillt bei feuchtem Wetter auf und trocknet bei Trockenheit. Ohne den passenden Holzschutz verrottet das Zaunholz mit der Zeit. Das ist ein Prozess, den Kletterpflanzen noch begünstigen, da sie eine Grundfeuchtigkeit mit sich bringen, die dem Holz schaden zufügen kann. Auch wichtig: Wer sich für mehrjährige Kletterpflanzen entscheidet, kommt über lange Zeit nicht an den Holzzaun heran, um ihn mit dem nötigen Holzschutz zu versorgen. Abhilfe schaffen hier Stützhilfen oder Rankhilfen, die dem Holzzaun vorgesetzt werden können: Die vorgesetzte Kletterpflanzenwand wirkt optisch, als wäre der Holzzaun begrünt, lässt diesem dank der Lücke zwischen Pflanzen- und Zaunwand jedoch Platz zum «Atmen» und Ihnen Platz zur Zaunpflege.
- Wegen seiner natürlichen, faserigen Beschaffenheit kann Zaunholz bestimmten Kletterpflanzen mitunter nicht viel entgegensetzen: Denn statt sich nur an seinen Pfosten, Latten und Staketen entlang zu ranken, zu klimmen und zu schlingen, dringen manche Kletterpflanzen tief in das Zaunholz ein: Sie schlagen buchstäblich Wurzeln im Holz. Auf Dauer führt das zur Zersetzung des Zaunmaterials, so das die Zaunstatik leidet und der Zaun zu Bruch geht. Hier kommt es also auf die richtige Wahl der zum Holzzaun passenden Kletterpflanzen an.
Empfohlene Kletterpflanzen: einjährige, krautige, nicht holzige Kletterpflanzen wie Prunkwinde, Duftende Platterbse, kletternde Kapuzinerkresse
Kunststoff (WPC) und Kletterpflanzen
Ein Zaun aus dem Verbundmaterial WPC besteht aus Holz- und Kunststofffasern und ist wetterfester und pflegeleichter als ein Holzzaun, gleichwohl sie optisch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Die recht glatte Oberfläche moderner WPC-Gartenzäune bietet Kletterpflanzen mitunter nicht ausreichend Halt, so dass man auch hier mit Stütz- und Rankhilfen arbeitet.
Empfohlene Kletterpflanzen: Rotes Geißblatt, Clematis
Mauern, Gabionen und Kletterpflanzen
Eine massive, steinerne Mauer, sei sie aus Feldsteinen oder Mauerziegeln, erfüllt denselben Zweck wie ein Zaun aus Metall oder Holz. Dennoch wird sie nicht Gartenzaun, sondern Gartenmauer genannt. Zum Begrünen mit Kletterpflanzen eignet sich eine Mauer ebenso wie ein Zaun. Und deshalb schenken wir ihr in unserem Ratgeber zu Kletterpflanzen für Zäune auch unsere Aufmerksamkeit.
Die Selbstklimmer unter den Kletterpflanzen halten sich an Mauerwerk mit Saugnäpfen, Haftscheiben, Klimmhaaren oder Haftwurzeln. Jede kleinste Unebenheit kommt ihnen dabei gelegen. Der Deutsche Naturschutzbund e.V. (NABU) betont außerdem, dass der Mauerfuß wegen des fortwährenden Wasserentzugs seitens der Kletterpflanzen vergleichsweise trocken gehalten wird. Vorsicht sei demnach geboten, wenn das Mauerwerk brüchig und verwittert sei oder der Putz bröckele. In größere Fugen könne sich nämlich Erde einlagern, in die verholzende Triebe geraten könnten. Infolge des Dickenwachstums der Triebe könnten sich die Fugen vergrößern oder es könnte vorgeschädigtes Mauerwerk abplatzen. Neuere Kalkzementputze nach DIN 18550 halten laut NABU jedoch jedem Bewuchs stand.
Empfohlene Kletterpflanzen: Prunkwinde, Schwarzäugige Susanne, Feuerdorn, Clematis
Gabionen werden immer beliebter im Garten: Sowohl als Gartenmöbel als auch als Zaun haben sich die mit Steinen gefüllten Drahtgestelle, Gitterkörbe oder -boxen, die auch Stein- oder Schüttkörbe genannt werden, bestens bewährt. Als Basis für Kletterpflanzen machen sich Gabionen prima, weil das Metallgitter den Kletterpflanzen wie ein Metallzaun Halt und Stütze bietet. Etwas aufwendiger ist die direkte Begrünung der Steine in den Gitterkörben. Dazu werden die Zwischenräume in den Gitterkörben entweder mit Erde aufgefüllt, um diese anschließend zu bepflanzen.
Empfohlene Kletterpflanzen: Hopfen, Pfeifenwinde
Zaun: Kletterpflanze ist nicht gleich Kletterpflanze
In Abhängigkeit vom Zaun sollten Sie die passenden Kletterpflanzen wählen.
Selbstklimmer für feste Wände und Mauern im Garten
Beispiele: Wilder Wein, Efeu, Kletterhortensie
Sogenannte Selbstklimmer erobern gerne feste Wände und Mauern, die als Sichtschutz und/oder Begrenzung im Garten stehen. Daran halten sie sich mit ihren Haftscheiben oder Haftwurzeln aus eigener Kraft fest, so dass keine extra Stütze oder Rankhilfe nötig ist. Sie können den Selbstklimmern aber den Start erleichtern, indem sie ihnen anfangs richtungsweisende Leitschnüre spannen.
Ranker für Gitterzäune aus Metall oder Holz
Beispiele: Echter Wein, wilder Rankwein, Korallenwein, Clematis
Ranker brauchen dagegen Hilfe in Form von Gittern oder schmalen Streben, wie sie sie in Zäunen aus Holz oder Metall finden. Auch Drahtseilkonstruktionen helfen Rankern: Sie hangeln sich daran nach oben.
Spreizklimmer für Zäune mit waagerechte Kletterhilfen
Beispiele: Brombeeren, Kletterrosen, Kletten-Labkraut, Winter-Jasmin und Stechwinden
Spreizklimmer haken sich naturgemäß mit den ihnen wachsenden Stacheln, Dornen oder abstehenden Seitenzweigen am Zaun fest. Ihre oft peitschenartigen Triebe sollten Sie anbinden. Das gelingt am besten, wenn der Zaun waagerecht ausgerichtete Holzlatten, Stäbe oder Drahtseile hat. Auch Gitter eignen sich dafür.
Schlinger und Winder für Zäune mit dünnen senkrechen Streben
Beispiele: Geißblatt, Glyzine (Chinesischer Blauregen), Japanische Wisteria, Hopfen, Schwarzäugige Susanne, Prunkwinde, Duft-Clematis Armandii und Knöterich
Zäune mit dünnen senkrechten Streben, Spanndrähten und Stäben bieten perfekten Halt für sogenannte Schlinger oder Winder, die ohne speziell ausgebildete Kletterorgane zurechtkommen. Stattdessen windet sich der gesamte Pflanzenspross bevorzugt um senkrecht stehende Kletterhilfen, zum Beispiel dünne Stäbe, nach oben. Und das entweder rechts- oder linksdrehend. Selbst bei Gittern nutzen Schlinger und Winder nur die senkrechten Streben.
Einjährige oder mehrjährige Kletterpflanzen für den Zaun
Während einjährige Kletterpflanzen Ihren Zaun innerhalb einer Gartensaison begrünen, nehmen sich mehrjährige mehrere Jahre dafür Zeit. Mit einjährigen Kletterpflanzen gelingt Ihnen also nicht nur ein schneller Sichtschutz, sondern Sie halten sich damit auch die Möglichkeit zur Abwechslung offen. In der Regel sind einjährige Kletterpflanzen auch pflegeleichter, sie brauchen beispielsweise keinen Beschnitt.
- Mehrjährige Kletterpflanzen: Efeu, immergrünes Geisblatt, wilder Wein und Blauregen
- Einjährige Kletterpflanzen: Feuerbohnen, Trichterwinden, Kapuzinerkresse und Passionsblume
Immergrüne oder einjährige Kletterpflanzen für den Zaun
Immergrün oder nicht – auch zu dieser Frage müssen Sie sich beim Begrünen Ihres Zauns mit Kletterpflanzen Gedanken machen. Soll Ihr Zaun auch im Winter Grün sein? Dann sollten Sie bedenken, dass immergrüne Kletterpflanzen wie Efeu und Geißblatt schattige beziehungsweise halbschattige Standorte bevorzugen. Laubwerfende Kletterpflanzen wie Wilder Wein, Blauregen, Clematis und Kletterhortensie bescheren Ihnen einen herbstlich bunten Blätterregen im Garten, den Sie gegebenenfalls auch entsorgen müssen.
Sie wünschen weitere Informationen zum Kletterpflanzen Zaun planen und bauen? Dann empfehlen wir Ihnen die Lektüre unserer folgenden Artikel:
- So können Sie einen Zaun aufbauen
- So planen Sie Ihren Zaun
- Originelle Zäune zur Inspiration
- Das müssen Sie über Sichtschutzzäune wissen
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Titelbild: ©iStock/Rallet
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