Feuerstelle im Garten: So machen Sie im Garten richtig Feuer
Das Flackern, Knistern, Lodern und Züngeln eines offenen Feuers ist eine Streicheleinheit für die Seele. Eine Feuerstelle im Garten verschafft Ihnen eine Begegnung mit Ihren Urinstinkten: der Sehnsucht nach Wärme und Licht sowie zugleich der Angst vor Feuer. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeber, wie Sie eine sichere Feuerstelle im Garten anlegen und welche Varianten es gibt, um sie zu errichten.
Die Feuerstelle für ein offenes Feuer im Garten lässt sich auf vielerlei Wegen errichten.
- Ob klein oder groß,
- ob fest gemauert oder mobil,
- ob vertieft, ebenerdig oder erhöht,
- ob aus Stein, Metall oder Glas,
wir erklären Ihnen alle Möglichkeiten, so dass Sie sich gut informiert für die richtige Feuerstelle entscheiden können, die am besten in Ihren Garten passt.
Vorab klären wir Sie über die grundsätzlichen Wesenszüge von offenem Feuer und Feuerstellen auf.
Hätten Sie gewusst, dass die bislang älteste Feuerstelle in der Wonderwerk-Höhle in Südafrika gefunden wurde? Sie soll rund eine Millionen Jahre alt sein. Die Forscher fanden in der Höhle verkohlte Reste von Knochen und Pflanzen.
Feuer ist nicht gleich Feuer
Eine Feuerstelle ist der Platz, wo Sie ein offenes Feuer entfachen. Jedes zweckdienliche Feuer im Freien ist ein sogenanntes Nutzfeuer. Das Gegenteil dazu sind Schadfeuer. Nutzfeuer dienen unter anderem dazu,
- sich daran zu erfreuen und in kleiner oder großer fröhlicher Runde daran zu sitzen und zu feiern,
- sich daran zu erwärmen (auch während des Schlafes),
- seine Kleidung daran zu trocknen,
- Wasser zu kochen und Speisen zuzubereiten,
- Insekten und Raubtiere vom Lagerfeuer fernzuhalten
- und nicht zu vergessen: Notsignale auszusenden.
Nach diesen Zwecken werden offene Feuer wie Wärmefeuer, Wachfeuer, Kochfeuer, Schlaffeuer, Festfeuer wie Osterfeuer und Johannisfeuer und Signalfeuer unterschieden. Erfüllt ein Feuer mehrere Zwecke zugleich, ist es ein sogenanntes Mehrzweckfeuer.
Ein offenes Feuer wird je nach Brennstoff, der verfeuert wird, und Sauerstoff, der zum Verbrennen zur Verfügung steht, unterschiedlich heiß. Das können Sie bei einer Wachskerze ganz gut an der unterschiedlichen Farbe der Flammen erkennen: Dunkle Flammen sind 600 bis 800 Grad Celsius heiß, hellere kommen schon auf Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius. Noch heißer ist das Kerzenfeuer in der sogenannten Glühzone – dem hellsten Bereich der Flamme: Dort herrschen heiße 1.200 Grad Celsius. Mit 1.400 Grad Celsius am heißesten ist das Feuer der Kerze jedoch außerhalb seiner sichtbaren Flammen, denn dort steht der meiste Sauerstoff zur Verfügung.
Feuerstelle ist nicht gleich Feuerstelle
Die richtige Feuerstelle im Garten finden Sie, wenn Sie sich dort nach einem Platz umschauen, der feuerfest und sicher ist. Das heißt, dass möglichst keine Bäume und Sträucher in der unmittelbaren Nähe der Feuerstelle sein dürfen. Sie könnten über Funkenflug Feuer fangen, so dass aus einem kontrollierten Nutzfeuer schnell ein Schadfeuer wird. Befreien Sie Ihre Feuerstelle in Spe auch von sämtlichen anderen Materialien, die brennbar sind. Als Faustregel gilt: Die feuerfeste Zone um die mittig errichtete Feuerstelle herum sollte einen Radius von etwa fünf Meter haben.
Überblick über mögliche Feuerstellen im Garten
Lagerfeuer im Garten
Sie wollen im Garten einmalig ein Lagerfeuer entfachen? Dann machen Sie es am besten wie die Pfadfinder. Wählen Sie eine nach den eben genannten Kriterien sichere Feuerstelle, zum Beispiel den Rasen. Räumen Sie die Feuerstelle frei von totem Gras, Laub und Ästen. Heben Sie dann eine Grube aus, die als Feuerstelle für das offene Feuer dienen soll. Die ausgehobene Erde sollten Sie nicht allzu weit wegräumen, sondern in unmittelbarere Nähe der Feuerstelle belassen. Damit können Sie das Feuer im Notfall ersticken. Oder Sie machen daraus einen Erdwall, der der Feuerstelle im Garten als Feuerwall dient. Das Feuerholz können Sie unterschiedlich aufstellen:
• Pyramiden-Lagerfeuer, Tipi-Lagerfeuer
In die fertige Grube kommt als erstes der Zunder, dann errichten Sie aus etwas Kleinholz einen Holzkegel. Es folgt eine Schicht Feuerholz. Lassen Sie zum Anzünden des Zunders eine Öffnung im Tipi.
• Pultdach-Lagerfeuer
Für ein Pultdach-Lagerfeuer stecken Sie als erstes ein langes Stück Kleinholz im Winkel von 30 Grad in die Feuergrube. Das kann ein kleiner oder mittelgroßer Baumstamm sein. Er sollte in Windrichtung zeigen. Dann bündeln Sie den Zunder und platzieren ihn unter dem Holzstück. Anschließend legen Sie weiteres Kleinholz auf das große Holzstück, so dass sich ein Pultdach ergibt. Die nächste Schicht Holz besteht wieder aus Feuerholz.
Ein zeltförmiges Lagerfeuer ergibt sich, wenn Sie die erste Schicht Kleinholz von beiden Seiten an das große Holzstück lehnen.
• Blockhaus-Lagerfeuer
Um ein Blockhaus-Lagerfeuer zu errichten, starten Sie wie oben für ein kleines Tipi-Lagerfeuer. Achten Sie darauf, dass das Kleinholz insgesamt kleiner sein sollte. Nach zwei Schichten Kleinholz folgt das Feuerholz jedoch nicht wie beim Tipi-Lagerfeuer. Stattdessen platzieren Sie zwei Feuerholzstücke auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten. Auf diese kommen an den offenen Seiten zwei weitere Feuerholzstücke, so dass sich ein Quadrat ergibt. Errichten sie auf diese Weise aus dem Feuerholz eine Art Blockhaus um das Tipi aus Kleinholz. Abschließend decken Sie die „Blockhauswände“ mit leichtem Feuer zu, so dass mittig nur die Tipi-Spitze herausragt.
Ihr Lagerfeuer hat Sie auf den Feuer-Geschmack gebracht? Dann können Sie den Lagerfeuerplatz befestigen, zum Beispiel mit schweren Steinen, die Sie im Kreis drum herum anordnen.
Noch komfortabler als eine rustikale Lagerfeuerstelle im Garten sind diese alternativen Feuerstellen im Garten:
Mobile Feuerstellen im Garten
Wie wäre es beispielsweise mit einer mobilen Feuerstelle, die Ihnen ein hohes Maß an Flexibilität bei der Gartengestaltung verschafft? Sie können die Feuerstelle mal hier, mal dort aufstellen. Mobilität erzielen Sie mit
- einem Feuerkorb,
- einer Feuerschale
- oder einem Schwedenfeuer
Die mobilen Feuerstellen Feuerkorb und Feuerschale stellen wir Ihnen in unserem Magazin-Beitrag „Feuerschale oder Feuerkorb – Was ist besser?“ mit all ihren Vor- und Nachteilen vor.
Sie erfahren dort unter anderem, welche Brennstoffe Sie in den beiden Feuerstellen, die meist aus Eisen oder sogenanntem Cortenstahl bestehen, verfeuern dürfen, wie Sie mit einem Feuerkorb grillen können und was Sie an Vorschriften beachten müssen, wenn Sie damit im Garten Feuer machen.
Das Schwedenfeuer ist eine besondere Art von Lagerfeuer, denn als Brennstoff dient ihm ein speziell geschlitzter, dicker Baumstamm beziehungsweise Holzklotz, meist aus Nadelholz, der zugleich eine natürliche Feuerschale bildet, wenn er von innen heraus ausbrennt. Ein solches Schwedenfeuer brennt zwei bis fünf Stunden, ohne dass Sie Feuerholz nachlegen müssen.
Gemauerte Feuerstellen im Garten
Eine feste Feuerstelle fixieren Sie an einem Platz. Den sollten Sie deshalb mit Bedacht wählen. Auch wenn Feuerkorb und Feuerschale sich am Boden befestigen lassen, handelt es sich bei festen Feuerstellen in der Regel um gemauerte Varianten. Die können Sie
- tiefer,
- ebenerdig
- und erhöht errichten.
Graben Sie für eine tiefgelegte Feuerstelle im Garten eine flach Grube. Die sich ergebende Stufe um die Feuerstelle kann Ihnen später als Sitzbank dienen. Oder Sie setzen feuerfeste Feldsteine drum herum.
Tipp: Bei der Form Ihrer Feuerstelle sind Sie nicht auf kreisrund beschränkt. Sie können Ihre Feuerstelle ebenso oval, rechteckig der dreieckig anlegen.
Unser Artikel „Light Your Fire! – Wie Sie eine Feuerstelle im Garten selber bauen“ liefert Ihnen viele schöne Ideen zum Selberbauen einer Feuerstelle im Garten. Sie bekommen von uns darin Anleitungen für DIY-Feuerstellen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie guten Rat zur Auswahl der passenden Steine zum Mauern der Feuerstelle.
Kleine Feuerstellen für Balkon und Terrasse
Wer keinen Garten sein eigen nennt, muss auf eine romantische Feuerstelle trotzdem nicht verzichten. Zwar sind die oben beschriebenen Feuerkörbe und Feuerschalen wegen ihrer typischen Größe nichts für Balkon und Terrasse, doch es gibt sie auch in kleinen Varianten. Oder Sie setzen auf dem Balkon auf Lagerfeuerromantik, wie sie beim Verfeuern von Bio-Ethanol aufkommt.
Auch ein Terrassenofen lässt den Blick ins offene Feuer zu, wenngleich er sich mit einem offenen Lagerfeuer nicht vergleichen lässt.
Feuerstelle und offenes Feuer im Garten: Alles, was Recht ist
Feuer ist des Menschen Freund und Feind zugleich. Um die Gefahren, die von einem offenen Feuer im Garten ausgehen, zu minimieren, dürfen Sie es nur entfachen, wenn Sie sich dabei ans Gesetz halten. Zumeist gelten lokale Vorschriften für offenes Feuer im Garten beziehungsweise Feuerstellen im Garten, die Sie am besten bei den zuständigen Ämtern Ihrer Gemeinde erfragen, zum Beispiel dem Ordnungsamt. In Kleingartenanlagen gilt zudem die Hausordnung der Anlage.
Unser Artikel „Offenes Feuer im Garten: Was Sie zum privaten Osterfeuer wissen sollten“ informiert Sie rund um Recht und Gesetz zur Feuerstelle im Garten. Außerdem geben wir Ihnen darin die 11 besten Tipps & Tricks zum Brandschutz beim offenen Feuer an die Hand. Halten Sie sich daran, ist Ihre Feuerstelle sicher.
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Artikelbild: ©iStock/monkeybusinessimages
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