Dachbegrünung Gartenhaus: Ideen und Tipps zum Gartenhaus begrünen
Sie möchten Ihr Gartenhaus begrünen? Ihnen gefällt das urige Aussehen begrünter Gartenhausdächer, das so märchenhaft naturnah wirkt? Kein Problem! Wir erklären Ihnen in unserem Ratgeber alles Wichtige zur Dachbegrünung. Unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt Ihnen, was Sie zu tun haben. Dazu gibt’s viele praktische Tipps von uns. Sie werden sehen: Schon bald wird Ihr Gartenhaus überwachsen von vielerlei Pflanzen und Moosen sein, die sogar blühen, jahreszeitlich wechselnde bunte Farbtöne annehmen und ganz sicher für den Hingucker-Effekt sorgen!
Das bringt die Gartenhaus Dachbegrünung – 11 Vorteile und 3 Nachteile auf einen Blick
Neben dem rein optischen Effekt des bunten Pflanzenlebens auf dem begrünten Gartenhausdach hat die Dachbegrünung auch ganz praktische Vorteile, für Sie und Ihren Geldbeutel, für die Umwelt und fürs lokale Klima. Die 11 wichtigsten Vorteile der Gartenhaus Dachbegrünung stellen wir Ihnen im Folgenden vor:
6 wichtige Vorteile der Gartenhausdach Begrünung für Sie und Ihren Geldbeutel
- Eine Dachbegrünung schützt die Dachhaut, indem sie die UV-Strahlen der Sonne absorbiert. So können die auf Dauer zerstörerischen Sonnenstrahlen der Dachhaut nichts anhaben: Sie altert nicht vorzeitig und verliert nicht an Funktionalität.
- Das erspart Ihnen lästige Reparaturkosten, denn die Installation der Dachbegrünung ist auf Dauer angelegt und schützt das eigentliche Dach gleich mit.
- Zudem schützt die Gartenhaus Dachbegrünung das Dach vor Wettereinflüssen wie Frost und Hagel, die durchaus auch Schäden am Dach verursachen können.
- Sie sorgt darüber hinaus für eine bessere Wärmedämmung, so dass es im Gartenhaus im Sommer kühler und im Winter wärmer bleibt. Wollen Sie zum Beispiel Kübelpflanzen im Gartenhaus überwintern lassen, brauchen Sie weniger Heizwärme zum Beheizen des Gartenhauses. Das spart Betriebskosten! Und im Sommer herrscht darin auch bei großer Hitze noch einigermaßen «Wohlfühltemperatur».
- Nicht zu vergessen: die Schalldämmung, die die Gartenhaus Dachbegrünung bringt. Sie werden diese zu schätzen wissen, wenn Sie im Gartenhaus übernachten.
- So manche Gemeinde kassiert für ein Grundstück mit Gründachbebauung weniger Abwassergebühren, da das Gründach die Kanalisation spürbar entlastet und dort Einsparungen bewirkt (Stichworte: Regenrückhaltebecken und Rohr- beziehungsweise Kanaldimensionierung).
5 wichtige Vorteile der Gartenhaus Begrünung für Umwelt und Klima
Begrünte Gartenhausdächer sind immer einzigartig: Jede Dachbegrünung sieht anders aus, denn jedes Jahr dominieren andere Sedumarten, andere heimische Gräser und Blüten. Doch nicht nur das Auge, auch die Umwelt hat viel vom grün-bunten Bewuchs:
- Indem Sie die Oberfläche des Gartenhauses der Natur überlassen, geben Sie der Umwelt genau jene Fläche zurück, die Sie ihr zuvor mit dem Aufbau des Gartenhauses genommen haben (Stichwort: Versiegelung). So schaffen Sie, wenn auch eine oder anderthalb Etage höher, ein Stück Lebensraum für Pflanzen und Tiere, der mit einem blanken Dach in dieser Form nicht vorhanden wäre. Die Dachbegrünung des Gartenhauses fördert somit die Artenvielfalt (Biodiversität). Lesen Sie dazu auch den Abschnitt weiter unten zur «Bienen-Einladung»!
- Das begrünte Gartenhaus trägt mit seiner Begrünung zur Luftverbesserung am Standort bei. Denn es bindet Feinstaub, wie er von der Industrie, Landwirtschaft oder dem Straßenverkehr (Abrieb der Reifen auf dem Asphalt) verursacht wird.
- Besonders im städtischen Milieu hilft jede Dachbegrünung im Sommer mit, dass die Stadt sich nicht zu sehr aufheizt. Denn das Wasser, das im Gründach gespeichert ist, verdunstet bei Hitze und kühlt so das Mikroklima am Standort des Gartenhauses.
- Und auch das ist von Vorteil: Ein bepflanztes Gartenhausdach speichert Regenwasser und gibt es zeitverzögert wieder ab. Über einen kontrollierten Wasserablauf und übers Verdunsten entlastet das Gründach so die städtisch Kanalisation, die bei einem Starkregen in der zubetonierten Stadt durchaus mal überfordert ist.
- Wie jedes Grünzeug auf diesem Planeten filtert auch das Grün auf Ihrem begrünten Gartenhaus CO2 aus der Luft. Es mindert somit den Anteil des Treibhausgases in der Atmosphäre und bremst den Treibhauseffekt.
Diesen 11 Vorteilen der Gartenhaus Dachbegrünung stehen nur 3 Nachteile gegenüber, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen:
Dachbegrünung vom Gartenhaus: 3 Nachteile
- Das Gründach kann, wenn es nicht fachmännisch errichtet worden ist, zu Feuchteschäden in der Bausubstanz des Gartenhauses führen. Diese Risiko mindern Sie, wenn Sie zum Aufbau des begrünten Dachs Profis ans Werk lassen oder sich an bewährte Anleitungen halten. Mit der richtigen Auswahl der Materialien zur Drainage und Pflanzen fürs Gründach verhindern Profis zum Beispiel auch, dass sich das Wurzelwerk in die Dachabdichtung bohren kann und diese durchlässig für Wasser macht.
- Ein Gründach kostet selbstverständlich mehr als nur das nackte Dach. Rechnen Sie etwa mit 40 Euro pro Quadratmeter Gründach an Mehrkosten. Wobei die Schräge (Dachneigung) die Kosten beeinflusst: Je schräger das Gartenhausdach, desto teurer wird die Begrünung in der Regel. Auch die Art der Begrünung – extensiv oder intensiv – spielt für deren Preis eine Rolle: Extensiv begrünte Gartenhausdächer sind meist günstiger als intensiv begrünte.
- Zu den Nachteilen gehört auch die Pflege des Gründachs: Sie erfordert mehr Aufwand – an Zeit und an Arbeit. Doch als Hobbygärtner sollten Sie dies auch als Chance verstehen: mit dem Gründach bekommen Sie mehr Fläche zu, Gärtnern!
Welche Dachbegrünungsmethode fürs Gartenhaus: extensiv oder intensiv?
Zwei Methoden zur Dachbegrünung sind grundsätzlich möglich: die extensive und die intensive.
Die extensive Dachbegrünung ist die Begrünungsmethode, die am beliebtesten ist und die auf den meisten Gartenhäusern angewendet wird. Der Grund: Sie erfordert im Vergleich zur intensiven Dachbegrünung deutlich weniger Aufwand an Arbeit, Material und Kosten. Schon eine 6 bis 12 cm hohe Substratschicht und widerstandsfähige, trockenheitsliebende Pflanzen reichen, um das Gartenhausdach grün werden zu lassen. Moose, Sukkulenten, Kräuter und niedrige Gräser wachsen auf extensiv begrünten Dächern gut. Sie müssen das extensiv angelegte Gründach nur in der Anwachsphase bewässern. Später können Sie es ganz sich selbst überlassen!
Ander dagegen die intensive Dachbegrünung: Mit ihr lassen sich aufwendige Dachgärten gestalten, in denen vielerlei Pflanzen, Büsche und sogar kleine Bäume gedeihen. Dazu muss allerdings eine bis zu einem Meter hohe Erdschicht aufs Dach aufgebracht wegen, was das Dach sehr viel mehr belastet. Die Statik vom Gartenhaus ist dafür meist nicht ausgelegt. Zudem müssen Sie ein intensiv begrüntes Dach regelmäßig bewässern und pflegen.
Welche Pflanzen eignen sich zur (extensiven) Begrünung vom Gartenhaus?
Je abwechslungsreicher Sie die Begrünung vom wählen, desto mehr haben Sie das ganze Jahr über davon. Für eine extensive Gartenhaus Begrünung mit geringer Schichthöhe sind anspruchslose Pflanzen ratsam, die auch mit trockenen Zeiten gut klarkommen. Bedenken Sie, dass die Gartenhaus-Begrünung jahrelang ungeschützt in Wind und Wetter steht. Doch keine Sorge, die Auswahl an geeigneten Pflanzen ist groß – im Grunde zählt dazu sämtliches Grünzeug, das auch in einem Steingarten gut gedeiht, darunter:
- Sedum: Von diesen Dickblattgewächsen gibt es mehr als 400 Arten, so dass Sie eine große Auswahl haben. Beliebt sind der Mauerpfeffer und die Fetthenne (Große Fetthenne, Purpur-Fetthenne).
- Hauswurz (Sempervivum, auch Steinrose genannt): Die Rosettengewächse verenden nach der Blüte zwar, bilden aber schon vorher genug Tochterpflanzen, so dass Sie keine Wuchslöcher in der Gründachbepflanzung fürchten müssen.
- Steinbrech (Saxifraga): Diese Steingartenpflanze bildet attraktive Polster, die die Begrünung mit Sedum optisch auflockern.
- Sand-Thymian (Thymus serpyllum): Kräuter aufs Dach – auch das ist eine gute Idee zum Begrünen vom Gartenhaus. Der Sand-Thymian wächst mit der Zeit wie ein grüner Teppich, der im Sommer dunkelrosa blüht.
- Gräser wie Diamantgras, Goldährengras, Atlasschwingel, Federgras, Blaustrahlhafer, Perlgras, Zittergras eignen sich auch zur Gartenhaus Begrünung, benötigen mitunter aber eine Substratschicht von 15 bis 25 Zentimetern Höhe.
Unser Tipp: Gründächer werden immer beliebter. Deshalb finden Sie mittlerweile im Fachhandel auch Fertigmischungen zur Begrünung mit Kräutern, Gräsern und Blühstauden. 12 verschiedene Pflanzenarten sollte die Begrünung auf dem Gründach am Ende mindestens enthalten, rät die Umweltberatung.at online.
DIY: Gartenhaus Dachbegrünung selber machen – das schaffen Sie!
Eine Dachbegrünung auf kleiner Fläche selbst auszuführen, das ist nicht schwierig, vorausgesetzt, Sie sind körperlich fit und handwerklich nicht ganz unbegabt. Auch ohne Vorkenntnisse gelingt Ihnen der Aufbau mit dem richtigen Material und einer guten Anleitung in wenigen Schritten.
Unser Tipp: Wichtig ist, dass das Dach des Gartenhauses eine Mindesttraglast von 100 Kilogramm pro Quadratmeter (kg/m²) halten kann. Dies gilt für die sogenannte extensive Dachbegrünung mit niedrigem Bewuchs, die für Gartenhäuser schon aus Gründen des Platzes die richtige Wahl sein wird. Es ist gleichzeitig die beliebteste Art der Dachbegrünung, da die Pflege sehr einfach ist und die zu dieser Form passenden Pflanzen sehr robust sind und quasi «für sich selber sorgen».
Gartenhaus Dachbegrünung – eine einfache Anleitung in 10 Schritten
Mit unserer nachfolgenden Anleitung können Sie sich das Dach von Ihrem Gartenhaus selbst begrünen.
Gartenhaus begrünen – Schritt 1: Planung und Materialien
Die Dachhaut sollte mit einem Vlies und einer Wurzelschutzfolie abgedichtet werden, damit das Dach selbst nicht von den Wurzeln angegriffen werden kann. Nur so haben Sie die nächsten 20 bis 30 Jahre Freude an der Dachbegrünung, die ja ein Gewinn und kein zusätzliches Problem darstellen soll.
Unser Tipp: Bei Gartenhäusern, die nah am Haus stehen, sollten Sie mit Blick auf eventuell geltende Brandschutzrichtlinien über einen Kiesrandstreifen rund um die Pflanzfläche nachdenken, der gleichzeitig (sofern es ein großes, tragfähiges Gartenhaus ist) den Vorteil der Begehbarkeit mit sich bringt. Des Weiteren sollten Sie die Abflusssituation planen, beim Gartenhaus wird man das üblicherweise mit einer Regenrinne lösen, dank der Sie gleich auch noch Regenwasser für den Garten sammeln können. Sind alle Materialien beschafft, kann es losgehen!
Gartenhaus begrünen – Schritt 2: Gartenhausdach reinigen und eine Schicht Vlies auslegen
Reinigen Sie das Dach vom Gartenhaus gründlich. Bessern Sie dabei gegebenenfalls offensichtlich werdende Schäden der Dachhaut sofort fachgerecht aus. Ist die Dachhaut sauber, schadfrei und dicht, legen Sie auf ihr eine Schicht Vlies aus.
Gartenhaus begrünen – Schritt 3: Wurzelfolie auslegen
Es folgt das Auslegen der Wurzelfolie, um zu vermeiden, dass die Pflanzen sich bis in die Dachhaut «fressen».
Gartenhaus begrünen – Schritt 4: Die zweite Vliesschicht auslegen
Auf die Wurzelfolie kommt anschließend eine zweite Vliesschicht. Sie soll verhindern, dass die Wurzelfolie beschädigt wird.
Gartenhaus begrünen – Schritt 5: Drainagematte auslegen
Als Nächstes legen Sie eine sogenannte Drainagematte aus. Sie soll dafür sorgen, dass das Gründach sich über Niederschläge komplett solo unterhält und Sie dort oben nicht noch gießen müssen.
Gartenhaus begrünen – Schritt 6: Wasserabfluss einrichten
Dann installieren Sie eine Abflussvorrichtung für das Niederschlagswasser (Regen, Schmelzwasser von Hagel und Schnee). Gegebenenfalls arbeiten Sie hier mit Kiesfangleisten oder Kontrollschächten, um zu verhindern, dass der Kies in die Regenrinne gelangt und diese verstopft.
Gartenhaus begrünen – Schritt 7: Kiesrandstreifen anlegen
Falls Sie es wünschen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Begrünung auf dem Gründach mit Kiesrandstreifen zu umranden.
Gartenhaus begrünen – Schritt 8: Substrat aufbringen und gleichmäßig verteilen
In diesem Schritt bringen Sie das Substrat auf das Dach. Das geht am besten mit einer Kranentladung.
Verteilen Sie das Substrat gleichmäßig auf dem zukünftigen Gründach.
Gartenhaus begrünen – Schritt 9: Begrünen
Sobald Sie das Substrat richtig an Ort und Stelle verteilt haben, ist es Zeit fürs Gartenhausdach begrünen: Setzen Sie die vorbereiteten Pflanzen, streuen Sie die Sprossen aus oder säen Sie die Samen.
Gartenhaus begrünen – Schritt 10: Verkleidung anbringen
Wenn Sie wünschen, können Sie das Gründach noch verkleiden, damit auch die Ansicht von unten Ihnen viel Freude bringt.
Und dann heißt es: Geduld! Mit der Zeit wachsen die Pflanzen und nach zirka zwei bis drei Jahren ist das Dach vollkommen zugewachsen. Von da an können Sie sich über mehrere Jahrzehnte an einem Stückchen Grün erfreuen, das nun keiner weiteren Pflege mehr bedarf.
So laden Sie Bienen & Co. auf Ihr begrüntes Gartenhausdach ein
Die Umweltberatung.at rät auf ihrer Internetseite, Steinhaufen auf dem Gründach anzulegen, um damit eine Extra-Einladung an Wildbienen und andere Insekten auszusprechen. Diese finden darin Unterschlupf.
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Titelbild: ©iStock/josefkubes
Bilder: Bild 1: ©iStock/Rene Notenbomer; Bild 2: ©iStock/Ralf Geithe; Bild 3: ©iStock/quangpraha; Bild 4: ©iStock/BasieB; Bild 5-13: ©Firma Magmaar
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