Ankes Hühner- und Honeyfarm: Ein Garten zwischen Eiern und Honigwaben
Hühner, Bienen, Hund und Katze: In Ankes Garten am Hamburger Stadtrand ist tierisch was los. Denn hier gackert und summt es aus allen Ecken. Unsere Reihe „Mein Garten“ lädt Sie auf Ankes Hühner- und Honeyfarm ein und wünscht viel Spaß bei der tierischen Entdeckungstour.
Gartenleben mit Hühnern
Auf die Idee, ein paar Hühner im eigenen Garten zu halten, kam Anke zunächst aus ganz praktischen Gründen.
„Ich möchte mit gutem Gewissen Eier essen. Und weil ich zudem gerne backe und meine Familie Rührei liebt, brauchen wir stetig Eier.“
Mittlerweile hält die Familie vier Hühner, welche von Anke liebevoll „Damen“ genannt werden, auf 800qm – denn das Verhältnis Platz/ Anzahl der Tiere soll auf jeden Fall stimmen. Anke: „Dem angeblichen Bio-Ei traue ich nicht und auch in Bio-Betrieben ist es so, dass tausende Hühner zusammen gehalten werden. Fürchterlich!“
Die ersten beiden Hennen wurden auf dem Hamburger Fischmarkt besorgt – und kaum liefen diese frei durch den Garten, merkten Anke und ihre Familie, wieviel Freude die Tiere bereiten:
„Sie düngen nebenbei den Rasen und scharren entgegen der weitläufigen Meinung nichts kahl. Zudem sehen sie noch klasse aus – wer braucht da noch Design-Objekte?“
Jede Hühnerdame ein eigener Charakter
Anke findet ihre Hühner einfach witzig, und kann zu jeder ihrer Damen eine Anekdote erzählen. Denn jede Einzelne hat ihren eigenen Charakter:
„Funny ist die Freche, die jeden Nachmittag ihren Lieblingsnachbarn besucht und auch gerne die Straße unsicher macht.“
„Greenie sollte eigentlich grüne Eier legen, legt aber rosafarbene – dafür täglich eines. Sie ist das hysterische Huhn mit einer durchdringenden Stimme.“
„Vivi wäre gern ein Mensch geworden. Sie schaukelt gern, versucht häufig, zu uns ins Wohnzimmer zu kommen und modelt mit Vorliebe. Sobald ich eine Kamera in der Hand habe, kommt sie angerast und stellt sich so dicht vor mich, dass ich gar kein Bild mehr machen kann.“
„Cleo ist unsere ruhige, elegante Augenweide. Wer sie mit ihrem weißen, üppigem Gefieder an den Beinen, der Haube und dem Bart durch unseren Garten stolzieren sieht, muss einfach staunen.“
Imkern, um der Natur etwas „zurückzugeben“
Das weltweite Bienensterben ist jedermann ein Begriff. Dabei sind Bienen wichtig für alles Leben auf der Welt, ihre Bestäubungsleistung ist eine der wichtigsten Ernährungsgrundlagen. Anke hatte vor ein paar Jahren das Bedürfnis, der Natur „etwas ‚zurückzugeben“ und somit ihrem Leben „einen erweiterten Sinn zu geben“.
Sie schaffte sich acht Bienenvölker an. Zwei davon stehen im Sommer sogar im Garten, denn wenn die Beuten (Ausdruck für die Behausung der Bienen) richtig aufgestellt werden, stören Bienen ganz und gar nicht:
„Wir haben zwei Völker, also im Sommer ca. 100.000 Bienen im Garten untergebracht. Das ist kein Problem, auch nicht mit Kindern. Ganz im Gegenteil, unsere Obstbäume tragen reichlich Früchte – dank der vielen Insekten. Und wir genießen sie.“
Die Bienen sind fleißig, faszinierend, autark, ungezähmt und schenken uns Menschen ihr süßes Gold. „Pflegeleicht“ sind sie noch dazu: „Im kalten Winter brauche ich mich so gut wie nicht um sie zu kümmern und im Sommer, bei warmen Temperaturen imkere ich gern. Das kommt meinem Naturell sehr entgegen. Denn ich bin Tierfreund und ein ‚Schön-Wetter-Gärtner‘.“
Wie Sie die Bienen gut durch den Winter bringen, können Sie in unserem Artikel vom Überwintern heimischer Tiere nachlesen.
Ankes Tipps für Hühner- oder Imker- Anfänger
Anke hält ein paar Ratschläge für alle Gärtner bereit, die Hühner im Garten halten oder mit dem Imkern anfangen wollen.
Hühner: Pflegeleicht mit überdachtem Freigehege + Hühnerklappe
- Der Arbeitsaufwand für Hühner hält sich wirklich in Grenzen. Anke empfiehlt, den Stall 1x in der Woche zu säubern.
- Hühner sind Frühaufsteher und wollen sofort ins Freie: „Eine automatische Hühnerklappe mit Dämmerungsschalter sichert Ihnen einen gemütlichen, ausgeschlafenen Sonntag.“
- Ein überdachtes Freigehege macht sich bei schlechtem Wetter bezahlt.
- Was viele nicht wissen: Hühner können auch ohne Probleme mit Hunden und Katzen gehalten werden. Nur bei Jagdhunden, die gerne reißen, sollten Sie aufpassen!
Bienen: Imkerkurs und richtige Platzierung der Beuten
- Wer überlegt, sich Bienenvölker und eine Imkerausrüstung zuzulegen, der sollte vorab zunächst einen Imkerkurs machen! Kurse gibt es in den jeweiligen Imkervereinen Ihres Landkreises.
Das ist nicht nur notwendig, weil die Bienenhaltung komplex ist, sondern vor allem auch damit Sie wissen, wie Sie vorgehen und sich am besten schützen sollten! „Imkern ist aber für Jedermann erlernbar“, so Anke.
- Auch bei der Platzierung der Beuten ist etwas zu beachten: „Sie sollten so aufgestellt werden, dass genügend Platz zum Nachbargrundstück ist und Sie nicht ständig durch die Einflugschneise der Bienen laufen müssen.“ Am besten vor eine Hecke stellen, damit die Bienen direkt in die Höhe starten.
- Zum (Mini-) Imkern brauchen Sie nicht einmal einen großen Garten: Silvia macht es vor – sie hat ein Bienenvolk auf ihrem Balkon.
Außerdem gilt generell: Nicht mit nackten Füßen über den Rasen laufen, weil die Bienen gern im Klee sitzen. Abhilfe kann hier aber auch eine zeitige Mahd schaffen!
Unser Gerätehaus als praktisches Hühnerhaus auf Rollen
Wenn sich Anke eines unserer Gartenhäuser aussuchen könnte, würde sie das Karibu Gerätehaus Merseburg-2 wählen und in ein Hühnerhaus auf Rollen umfunktionieren:
„Für unsere Damen würde ich auf halber Höhe eine Sitzstange mit kleiner Leiter und am Boden zwei Nester für die Eier aus Holzkisten bauen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Häuschens wäre genug Platz für Wasser und Futter. Seitlich könnte man noch ein Loch in das Haus sägen, durch das die Hühner ins überdachte Freigehege kommen, nachdem sich die automatische Hühnerklappe geöffnet hat.“
Wir danken Anke herzlich für das schöne und interessante Interview und wünschen Ihnen viel Erfolg mit Huhn und Biene!
Bilder: © Anke von Heintze
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