Kompost anlegen: Anleitung mit 3 einfachen Schritten zum Nachmachen

Kompost anlegen Anleitung

Welche Vorteile bringt Kompost im Garten? Wie funktioniert Kompostierung? Und wie gelingt das Anlegen des Kompostes? Diese und viele andere Fragen rund ums Kompostieren beantworten wir. Sie bekommen von uns eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtig Kompost anlegen und praktische Tipps, die Sie leicht nachmachen können.

Bevor Sie gleich eine einfache Anleitung zum Kompost anlegen erhalten, wollen wir Ihnen die Vorteile aufzeigen, die das Kompostieren an sich mit sich bringt.

Was ist Kompost?

Kompost erhalten Sie, wenn Sie Bioabfälle, also abgestorbenes organisches Material, auf natürlichem Weg verrotten lassen. Während der Rotte zersetzen luftatmende Mikroorganismen zunächst das Material, wobei die organischen Bestandteile als ein Gas (Kohlenstoffdioxid, CO₂) an die Luft abgegeben werden. Zugleich bildet sich Wasser. Und es werden Nährstoffe freigesetzt. Die Ausgangsstoffe zerfallen langsam in gröbere Teilchen und schließlich sogar in einzelne Moleküle oder Atome.

Daraus entsteht im anschließenden Vorgang der „Humifizierung“ (Humusbildung) etwas Neuartiges: sogenannte Huminsäuren („Humus-Moleküle“). Diese ergeben in Summe und chemisch gebunden an Tonpartikel sichtbare Krümel und Flocken, den eigentlichen Kompost oder Humus.

Gut zu wissen: Der Begriff „Kompost“ meint sowohl die Sammelstelle für Bioabfälle (Komposthaufen) als auch das Endprodukt der Rotte.

Kompost vs. Humus

Kompost und Humus – wo liegt der Unterschied? Der Begriff „Kompost“ stammt aus dem Lateinischen: „compositum“ lässt sich mit „das Zusammengestellte“ ins Deutsche übertragen. Damit fokussiert „Kompost“ auf die vielfältigen Ausgangsstoffe, die Sie gezielt kompostieren, um Humus zu gewinnen. Während Kompostieren also ein bewusst in Gang gesetzter Vorgang zur Humusbildung ist, entsteht Humus auch ohne menschliches Zutun auf natürliche Weise.

Organischer Kompost
Organischer Kompost aus Garten- und Küchenabfällen ist eine Wohltat für Pflanzen und Boden – doch sollten Sie auch hier auf das richtige Maß achten!

Was bringt Kompost: Vorteile?

Kompost wird auch als „Bank des Gärtners“ bezeichnet: Sie zahlen das ganze Jahr über Bioabfälle ein und erhalten nach einem Jahr natürlicher Verrottung hochwertigen Humus.

  • Kompost ist ein Naturprodukt. Das Kompostieren als biochemischer Vorgang ist Teil des natürlichen Stoffwechselkreislaufs: Die Kompostierung gilt als das älteste und natürlichste Verfahren, um organische Abfälle zu verwerten. Abfälle, die auf dem Komposthaufen zu Humus verrotten, müssen nicht zeit- und kostenaufwendig eingesammelt, transportiert und verwertet werden. Wenn Sie sich einen eigenen Kompost anlegen, entlasten Sie demzufolge auch die systemische Abfallentsorgung. Bestenfalls produzieren Sie so deutlich weniger Bioabfälle und können Ihre Biotonne minimieren beziehungsweise komplett abschaffen. Das spart Abfallgebühren.

Statt Bioabfälle aus Haushalt und/oder Garten fremd und kostenpflichtig zu entsorgen, können Sie sie in Kompost umwandeln, der wiederum Ihrem Garten zugutekommt:

  • Kompost verbessert die Struktur des Bodens: Dank seiner groben, faserigen Beschaffenheit lockert Kompost insbesondere schwere Böden auf. Sie werden so besser durchlüftet. In leichten Böden verbessert er deren Wasserhaltevermögen.
  • Kompost verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens: Der Nährstoffgehalt im Kompost variiert in Abhängigkeit von den Ausgangsstoffen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Kompost dem Boden über einen längeren Zeitraum Nährstoffe zuführt, als Torf oder Stallmist, schreibt das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.


Kompost lässt sich je nach dem Reifegrad, den er im Zuge der Verrottung erreicht hat, einsetzen:

  • Sogenannter Rohkompost oder auch Mulch ist gut zum Schutz der Böden vor Witterungseinflüssen und Wildkrautbewuchs geeignet.
  • Sogenannten Fertigkompost können Sie zum Düngen von Zier- und Nutzpflanzen sowie Rasen benutzen.
  • Mischen Sie Gartenerde mit Fertigkompost, ergibt sich ein guter Nährboden für Balkon- und Zimmerpflanzen.
Unser Tipp
Wenn Sie mit Ihrem eigens gewonnenen Kompost düngen, sparen Sie sich die Ausgaben für handelsüblichen Dünger sowie Bodenverbesserungs- und Pflanzenschutzmittel.

Wohin mit dem Kompost?

Der richtige Standort zum Kompost anlegen ist windgeschützt und schattig, denn ein Zuviel an Sonne und Wind trocknet den Kompost eher aus. Je nach Abfallaufkommen und verfügbarem Platz auf Balkon und Terrasse sowie im Garten müssen Sie sich für einen Kompost-Typ entscheiden:

  • offener Kompost: Dazu zählt der klassische Komposthaufen (auch Kompostmiete genannt), der im Garten frei aus allem aufgeschichtet wird, was an Bioabfall aufkommt, und von den genannten Komposttypen meist den größten Platz braucht. Alternativ können Sie ein Kammersystem zum Kompostieren nutzen, indem Sie aus Holzlatten eine feste Vorrichtung mit mehreren Abteilungen (Kammern) bauen, in denen Kompost umschichtig reifen kann. Das ist recht komfortabel, da sie immer reifen Kompost entnehmen können.
  • geschlossener Kompost: In kleinen Haushalten und/oder mit k(l)einen Garten lohnt sich ein großer offener Kompost mitunter nicht oder der Platz dafür fehlt. Wer dennoch kompostieren möchte, kann einen sogenannten Schnellkomposter oder Thermokomposter (mit Wärmedämmung) verwenden, der auf Balkon und Terrasse oder gar in der Küche Platz findet.
Unser Tipp
Werfen Sie an dieser Stelle gerne mal einen Blick in unseren Artikel zur Wurmkompostierung: Wurmkiste bauen: So einfach geht Kompostieren mit Würmern!

Checkliste Kompost anlegen: Was dürfen Sie kompostieren (+) – und was nicht (-)?

Das dürfen Sie kompostieren
+ Rasenschnitt (möglichst angetrocknet, da sonst Fäulnis droht)
+ Laub- und Strauchschnitt (möglichst kleingeschnitten)
+ welke Blumen, Kräuter und Unkraut – möglichst kleingeschnitten und Unkraut nur ohne Samen)
+ rohe Obst- und Gemüsereste, darunter auch ungespritzte Zitrusfrüchte
+ Tee- und Kaffeesatz
+ Eierschalen
+ geringe Mengen Papier und Pappe (kein farbiges oder Hochglanz-Papier)
+ Mist von Haustieren in Kleinmengen
+ Algen aus dem Gartenteich
Das dürfen Sie NICHT kompostieren
– gekochtes Essen (Fleisch, Fisch)
– gespritzte Zitrus- und exotische Früchte
– große Zweige, Äste und Wurzeln
– schwer verrottendes Laub (Walnuss, Haselnuss, Kastanie, Eiche, Platane, Kirschlorbeer)
– schwer verrottende Nussschalen
– Schnittblumen aus dem Handel
– Unkraut mit Samen
– Pflanzen mit Pilz- und/oder Schädlingsbefall
– farbiges oder dickes Papier
– Asche
– Windeln
– Katzenstreu

Kompost richtig anlegen in 3 Schritten: So kriegen Sie das leicht hin!

Ein Kompost ist ein schichtartiges Gebilde. Die erste Schicht kommt direkt an die Stelle auf den Boden, die Sie im Garten als Standort gewählt haben. Falls Sie Ihren Kompost mit einem Holzgestell in Form halten wollen, ist das zuerst zu errichten.

Schritt 1: Erste Schicht aufschichten

Das Kompost anlegen starten Sie mit einer etwa 30 Zentimeter (cm) hohen Schicht aus klein geschnittenem Gartenabfall (Rasenschnitt, Laub).

Unser Tipp
In einem geschlossenen Behälter sollte ganz unten auf die erste Schicht ein handelsüblicher sogenannter Kompoststarter (auch Kompostbeschleuniger) folgen.

Es folgt eine deutlich flachere Schicht (5 bis 10 cm) aus Gartenerde. Sie dient dem Kompost als „Impfstoff“, der die gartenerdetypischen Mikroorganismen in den Kompost bringt.

Unser Tipp
Eingestreute klein geschnittene Zweige „lüften“ die Gartenerdeschicht, sodass die Kleinstlebewesen ausreichend Sauerstoff haben, um ihre zersetzende Arbeit zu machen.

Schritt 2: Weitere Schichten aufschichten

Wiederholen Sie Schritt 1 so lange, bis Ihr Komposthaufen eine Höhe von etwa 1,2 Metern (m) hat.

Schritt 3: Abdecken

Die oberste Schicht auf dem Kompost hat eine wichtige abdeckende Funktion: Sie soll verhindern, dass Insekten von Ihrem Kompost angelockt werden, die Fäulnisbakterien oder Pilzsporen einschleusen, die später im Garten verteilt werden, wenn Sie den reifen Kompost ausbringen.

Geeignet sind als „Decke“ des Komposts:

  • entweder eine Schicht aus Rasenschnitt
  • oder auch das Bepflanzen mit großblättrigen Pflanzen wie Kürbis oder Gurke

Kopmpost Zwillinge für Gartenabfälle

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Titelbild: ©iStock/piotr_malczyk
Artikelbild: Bild 1: ©iStock/Marina Lohrbach; Bild 2: ©GartenHaus GmbH

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