2-in-1: Die Kräutergarten-Küchenapotheke
Einen Gang zum Arzt ersetzen sie zwar nicht: Doch der hauseigene Kräutergarten beherbergt neben einem leckeren Gewürzregal auch eine kleine, aber feine Hausapotheke, mit der Sie sich kleinerer Wehwehchen schnell und einfach entledigen können. Zusammen mit den Tipps von Pflanzenexpertin Lilly zeigen wir Ihnen, wie viel Heilkraft in Ihrem Kräutergarten steckt.
Diagnose Heilkraut
Der heilenden Wirkung von Kräutern ist sich die Menschheit schon seit vielen Jahrtausenden bewusst. Schon Ötzi trug einen Erste-Hilfe-Beutel mit heilenden Pflanzen mit sich.
Im Laufe der Zeit und mit dem Fortschritt der Medizin entwickelten die Menschen dieses Wissen immer weiter, sodass Kräuter heute zu den beliebtesten Hausmitteln zählen. Sie werden vor allem so gern verwendet, weil sie
- ohne große Mühe und Kosten im Garten oder in der Küche gepflanzt werden können,
- meist keine Nebenwirkungen nach sich ziehen,
- und die ärztliche Behandlung mit chemischen Medikamenten natürlich unterstützen können.
Auch Pflanzenexpertin Lilly setzt auf die heilende Wirkung von Küchenkräutern. Auf ihrem Blog Mein Pflanzenblog verrät sie Ihnen wertvolle Tipps rund um die Pflanzenpflege, den Garten und Heilpflanzen. Ihre Geheimrezepte zeigen, wieviel Heilkraft in einem Kräutergarten stecken kann.
Die grüne Apotheke in der Küche: Diese Kräuter helfen
Auch wenn in einem Kräutergarten anders als im Garten nur eine Pflanzenspezies angebaut wird, ist die Sortenvielfalt nahezu grenzenlos. Dank ihrer leckeren Aromen und des pflegeleichten Anbaus haben sich vor allem diese Pflanzen einen Platz in der Standardausstattung in heimischen Kräutergärten gesichert:
- Basilikum
- Minze
- Rosmarin
- Thymian
- Petersilie
- Salbei
- Oregano
Die Pflanzen sind mit den einfachsten Wachstumsbedingungen zufrieden und können mit geringen Kosten auch problemlos in der Küche gezogen werden – beispielsweise mit selbstgemachten vertikalen Gärten – und versprechen dafür einen enormen Nutzen.
Lilly hat unter den Küchenkräutern einen klaren Favoriten: „Basilikum ist in vielen Bereichen einsetzbar und deshalb meine Nummer 1. Gerade in den Wintermonaten, wenn man eine Erkältung, Rachenentzündung oder eine Harnwegsinfektion hat, kann Basilikum helfen.“
Doch auch mit Salbei und Thymian bringt die Pflanzenexpertin ihren Körper bei kleineren Wehwehchen wieder in Schwung. Damit die Küchenkräuter Ihnen bei der Heilung helfen können, brauchen sie allerdings eine extra Portion Pflege.
So entlocken Sie Kräutern ihre Heilkraft
Entscheidend für einen kräftig blühenden und gedeihenden Kräutergarten ist für Lilly vor allem, „dass Sie die Heilkräuter oder Kräuter immer an einen optimalen Standort stellen.“ Außerdem rät die Expertin, „die Pflanzen am besten je nach Wetterlage ein bis zweimal pro Woche – im Sommer natürlich öfter – morgens zu gießen, ihnen keine Staunässe zuzumuten und immer fleißig nach welken Blättern sowie Schädlingen Ausschau zu halten.“
Mit einem Kräutergarten voller gesunder und wohlgewachsener Pflanzen haben Sie Ihre Küchenapotheke mit ein paar natürlichen Medikamenten ausgestattet. Damit Sie sich nun deren heilsamer Wirkung bedienen können, bedarf es der richtigen Einnahme.
Rezepte aus der Kräuterapotheke: So bereiten Sie Ihre Naturmedizin zu
Ob Halsschmerzen, Erkältung oder Magen-Darm-Beschwerden: Küchenkräuter sind für verschiedenste Wehwehchen einsetzbar.
Lilly verwendet die Pflanzen am besten in Form wärmender Tees und hat uns ihre Lieblings-Rezepte zur Behandlung kleinerer Alltagskrankheiten verraten. Doch auch die Expertin betont: „Wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb der nächsten 3-4 Tagen verbessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden.“ Heilkräuter sind eben keine Hexenkräuter.
Basilikum bei Periodenschmerzen
Für eine Tasse Basilikumtee brüht Lilly einen Esslöffel Basilikum mit gekochtem heißen Wasser auf und lässt das Kraut circa 20 Minuten ziehen. Anschließend den „‘Tee‘ gut abkühlen lassen und dann alle zwei bis drei Stunden einen Schluck trinken. Natürlich werden die Periodenschmerzen nicht sofort verschwinden, aber der Schmerz wird gelindert.“
Salbei bei Halsschmerzen
Um Halsschmerzen zu lindern, übergießt Lilly „einen Teelöffel getrockneter Salbeiblätter mit 80 Grad warmem Wasser“ und lässt diesen einige Minuten abgedeckt ziehen. Anschließend werden die Blätter gefiltert. Aufgrund der hohen Dosierung sollten Sie laut der Expertin „pro Tag nur zwei Tassen von diesem Salbeiblätter-Tee trinken“.
Bei welchen Beschwerden Sie Salbei außerdem einsetzen können, und wie Sie den Salbeitee noch schmackhafter zubereiten können, erklärt Lilly in diesem Beitrag.
Lillys Kräutermix bei Husten
„Huflattich, Spitzwegrich und Thymian zu gleichen Teilen mischen, für eine Tasse einen Teelöffel der Kräutermischung mit heißem Wasser überbrühen und die Tasse abdecken“, so bereitet Lilly ihren Hustentee zu. Bevor Sie ihn genießen, sollten Sie „den Tee ganze zehn Minuten ziehen lassen und danach filtern“.
Doch aufgrund der Gefahr einer Leberschädigung warnt Lilly vor einem Dauergebrauch von Huflattich. Den Tee sollten Sie daher bitte nicht in den täglichen Speiseplan integrieren, sondern nur bei akuten Beschwerden trinken.
Lindenblüten bei fieberhaften Erkältungen
Gegen fieberhafte Erkältungen geht Lilly mit einem Lindenblütentee vor, der „den Hustenreiz bei Katarrhen der Atemwege lindert und den Körper gleichzeitig zum Schwitzen bringt“. Die Zubereitung erfolgt nach dem Prinzip der anderen Tees: „Ein bis zwei Teelöffel Lindenblüten mit siedendem Wasser übergießen und nach 5 Minuten filtern.“ Vom Lindenblütentee sollten Sie bei entsprechenden Beschwerden mehrmals täglich ein bis zwei Tassen trinken.
Besonders beim Wechsel einer kalten in eine wärmere Jahreszeit – wie auch jetzt von Winter zu Frühling – ist die Infektionsgefahr hoch. Mit unseren Tipps und Lillys Kräutertees können Sie erste Anzeichen von Erkältungen ganz natürlich bekämpfen und so deren Ausbruch verhindern. So bleibt der Frühling krankheitsfrei!
Wir bedanken uns bei Lilly für die Tipps zur Pflege von Heilkräutern und die tollen Kräutertee-Rezepte.
Bilder: Bild 1: © iStock / Karinprijs, Bild 2: © iStock / fotomen, Bild 3: © iStock/ very_nice, Bild 4: © iStock / kazoka30, Bild 5: © iStock / Leonori, Bild 6: © iStock / vicuschka, Bild 7: © iStock / OlgaMiltsova, Bild 8: © Lilly
Hinterlassen Sie einen Kommentar