Der ökologische Garten: Die 3 wichtigsten Grundregeln für nachhaltiges Gärtnern
Keine Chemie: Mit der Natur gärtnern statt gegen sie – so lautet das Grundprinzip des ökologischen Gartens. Doch ist eine prächtige Pflanzenvielfalt ganz ohne Pestizide und künstliche Düngemittel überhaupt möglich? Wir zeigen Ihnen drei Grundregeln für den perfekten, nachhaltigen Garten – ganz ohne Chemiekeulen!
1. Erhalten Sie die Bodenfruchtbarkeit!
Der wohl wichtigste Bestandteil des ökologischen Gartens ist der Boden. Er bildet die Grundlage für das natürliche Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen. Legen Sie Ihr Augenmerk daher auf die dauerhafte Bewahrung der Bodenfruchtbarkeit und die kontinuierliche Verbesserung dieser.
So halten Sie den Boden fruchtbar:
Gründliche Bodenbearbeitung
Damit sich Saat und Pflanzen uneingeschränkt entfalten können, ist eine sorgfältige und schonende Bearbeitung des Bodens zu Beginn des Gartenjahres das absolute A&O.
Um Wärme, Wasser und Luft den Weg zu ebnen, lockern Sie die Erde zunächst gründlich auf. Verteilen Sie anschließend eine Mulchschicht aus organischem Material wie Kompost, Stroh, Rasenschnitt oder Gartenabfällen gleichmäßig auf dem Boden. Diese Maßnahme begünstigt eine vorteilhafte Bodentemperatur, regt das Bodenleben an und verhindert zudem, dass Nährstoffe aus dem Boden gewaschen werden.
Sorgen Sie für Abwechslung im Garten! Eine vielseitige Fruchtfolge – also Mischkulturen – halten den Boden lebendig. Stets dieselben Pflanzen an der gleichen Stelle nehmen dem Boden hingegen automatisch auch immer dieselben Nährstoffe, was langfristig zu einer Ermüdung des Bodens führt.
Um einen erfolgreichen Obst-und Gemüseanbau zu gewährleisten, sollten Sie die angebauten Arten also über mehrere Jahre wechseln. Solch eine sinnvolle Fruchtfolge erfordert ein wenig Planung, jedoch wird dadurch nicht nur den Boden fruchtbar gehalten, sondern es werden zudem sowohl Schädlinge als auch Schadstoffe im Boden verringert.
2. Düngen Sie natürlich und effizient!
Als Faustregel beim nachhaltigen Gärtnern gilt: Chemie, sprich chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel aller Art, sind absolut tabu. Pestizide vertreiben nämlich nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge, die notwendig für den Erhalt der Pflanzen sind. Zudem können chemische Mittel ins Grundwasser gelangen und dieses verunreinigen. Versorgen Sie Ihre Pflanzen stattdessen ausschließlich mit organischem Dünger.
So düngen Sie nachhaltig:
Anbau von Leguminosen
Durch die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln sammeln Hülsenfrüchtler wie Bohnen und Lupinen Luftstickstoff an. Unabhängig von externen Stickstoffdüngern begünstigen sie dadurch Nährstoffe und den Humusaufbau im Boden.
Alternative Düngungsmethoden
Verwenden Sie zum Düngen ausschließlich organische Materialien wie Pflanzenjauchen, Stallmist oder selbstgemachten Kompost.
Weniger ist mehr
Einer der häufigsten Fehler, der beim nachhaltigen Gärtnern wird gemacht, wenn man es mit dem Düngen übertreibt. Allerdings sollten Sie beachten, dass unterschiedliche Pflanzenarten auch unterschiedliche Mengen an Nährstoffen benötigen. So müssen beispielsweise Zierpflanzen in der Regel weniger gedüngt werden als ein Gemüsegarten. Um den Bedarf an Nährstoffen ihres Gartens individuell zu ermitteln, empfiehlt es sich, eine Bodenuntersuchung durchführen zu lassen.
3. Schützen Sie Ihre Pflanzen vorbeugend!
Da im ökologischen Garten vollkommen auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden sollte, ist es wichtig, die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen und die Regulationsmechanismen im Ökosystem zu fördern. So wird die Gesundheit der Pflanzen auf natürliche Art und Weise langfristig erhalten. Neben dem Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und organischer Düngung gibt es noch viele weitere Methoden, Ihre Pflanzen zu stärken.
Vorbeugende Maßnahmen zum Pflanzenschutz:
Beachten Sie Saat-und Pflanztermine
Wählen Sie für die Aussaat und das Anpflanzen geeignete Termine je nach Saison. So unterstützen Sie automatisch das natürliche Gedeihen der saisonalen Pflanzen und das ökologische Gleichgewicht im Garten.
Fördern Sie Nützlinge
Bestimmte Insekten, Spinnen oder Vögel fungieren als natürliche Gartenwächter und halten Schädlinge von ihren Pflanzen fern. Die Ansiedlung können Sie begünstigen, indem Sie Lebensräume und Rückzugsgebiete für diese nützlichen Tierchen schaffen. Bauen Sie hierzu geeignete Nahrungsquellen, Nistplätze oder Kleinbiotope an.
Eine Vielfalt an Pflanzen, Knollen, Zwiebeln und Samen, die vielen Nützlingen wie Bienen, Hummeln oder Vögeln als überlebenswichtige Nahrung dienen, finden Sie im Bienenweide-Shop der Landschaftsplanerin Gitta Stahl, die uns freundlicherweise die vielen tollen Bilder Ihres ökologischen Gartens zur Verfügung gestellt hat.
Schädlinge absammeln
Prinzipiell sollten Sie einen geringen Schädlingsbefall im ökologischen Garten tolerieren, da diese auch die Nahrungsquelle von nützlichen Tieren darstellen. Falls der Befall jedoch ausufert, können Sie die schädlichen Tierchen mechanisch durch Absammeln oder das Abspritzen mit einem Wasserschlauch bekämpfen. Auch Köder oder Pheromonfallen können hierbei hilfreich sein. Verzichten Sie jedoch in jedem Fall auf den Einsatz von Pestiziden!
Unkraut entfernen
Die regelmäßige Beseitigung von Unkraut ist wichtig, damit Ihre Pflanzen ohne Einschränkung vollständig gedeihen können. Am einfachsten geht dies mit der klassischen Methode: Hacke und Hände. Um den Unkrautbewuchs von vorherein gering zu halten, ist außerdem Mulchen empfehlenswert.
Fazit: Nachhaltigkeit zahlt sich aus! Sie sparen sich mit dem Verzicht auf chemische Pflanzenschutz-und Düngungsmittel nicht nur eine Menge Geld und schonen die Umwelt – ein natürlicher Garten ist am Ende auch schöner.
Falls Sie noch mehr dazu wissen wollen, was einen naturnahen Garten im Unterschied zum klassischen Nutz-und Ziergarten auszeichnet, dann lesen Sie doch mal in unseren Artikel „Naturnah Gärtnern: Gartengestaltung im Blick aufs Ganze“ rein.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim ökologischen Gärtnern!
Bilder: Bild1&2&3&7: © gitta stahl/bienenweide-shop.de, Bild 4: © istock / PhotoEngland, Bild5: © istock /Marina Lohrbach, Bild6: © istock /VvoeVale
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