Rasen kahle Stellen: Tipps zum Ausbessern von kahlen Stellen im Rasen
Sie bemerken im Rasen kahle Stellen? Wir gehen in diesem Beitrag häufigen Ursachen kahler Stellen im Rasen nach und erklären, wie sie entstehen und liefern Ihnen auch praktische Tipps dazu, wie Sie kahle Stellen im Rahmen ausbessern können.
Bevor es gleich um Ursachen und ums Ausbessern von kahlen Rasenstellen geht, lassen Sie uns kurz klären, was ein Rasen ist. Denn:
Rasen ist nicht gleich Rasen!
Wenn Sie und Ihre Grundstücksnachbarn rechts und links übern Gartenzaun von ihrem Rasen sprechen, dann kann es sein, dass jeder von Ihnen einen anderen Rasen vor Augen beziehungsweise unter den Füßen hat: nämlich den eigenen.
Ihren drei Rasen ist gemein, dass es sich um von Ihnen, also von Menschenhand gemachte (anthropogene), Flächen handelt, die von einer geschlossenen Vegetationsdecke bedeckt sind: von Gräsern, deren Wurzeln mit dem Untergrund verbunden sind. Dieses Gebilde nennt man auch Grassode. Typischerweise mähen Sie und Ihre Nachbarn den Rasen regelmäßig – je nach Geschmack auf eine Wuchshöhe zwischen einem halben und zehn Zentimetern.
Ihr Rasen ist länger, weil er seltener gemäht wird? Oder der Ihres Nachbarn? Nun, dann handelt es sich um eine Wiese!
Selbst in einem gut geregelten System wie dem deutschen ist der Rasen nicht gesetzlich standardisiert. Deshalb dürfen Saatguthersteller ihre Rasensamen anmischen und benennen, wie sie wollen. Und natürlich auch verkaufen. Aber: Für ausgeschriebene Rasen und Rasen in öffentlichen Bauvorhaben gibt es den Qualitätsstandard RSM (Regelsaatgutmischung). Die zugehörigen Rasensaaten werden für den speziellen Einsatzzweck am speziellen Einsatzort zusammengestellt. So gibt es beispielsweise nach DIN genormten:
- Zierrasen
- Gebrauchsrasen in den Versionen Standard, Trockenlage, Spielrasen, Kräuterrasen
- Sportrasen in den Versionen Neuanlage, Regeneration
- Golfrasen in den Versionen Grün, Vorgrün, Abschlag, Spielbahnen, Halbrauflächen, Verbindungswege
- Parkplatzrasen
- Extensive Dachbegrünung
- Landschaftsrasen in den Versionen mit und ohne Kräuter, Trockenlagen mit und ohne Kräuter, Feuchtlagen ohne Kräuter, Halbschatten ohne Kräuter
Schauen Sie landauf, landab, dann sehen Sie sehr oft Gebrauchsrasen – und diesen meist als Sportrasen oder Spielrasen. Der wird in der Regel einmal die Woche gemäht und ist seinem Zweck dienend recht robust. Sie finden auch Zierrasen oder Scherrasen wie den englischen Rasen. Zudem müssen Sie wissen, dass er in den ersten zwei Jahren keine Belastung aushält, dann aber sehr trittfest ist. Er wird alle fünf bis sieben Tage gemäht und braucht viel Dünger. An schattigen Orten wird häufig Schattenrasen gesät, der dort auch mit wenig Sonne gut gedeiht und dem ein „zu viel“ an Sonnenlicht eher schadet.
Kahle Stellen im Rasen: Ursachen
Gerade noch war Ihr Rasen eine so schöne, sattgrün glänzende Fläche. Und dann das: An mehreren Stellen ist Ihr Rasen kahl. Die kahlen Stellen im Rasen sind bis zu 40 Zentimeter groß.
Woher kommen die auf einmal?
Alte, abgestorbene Gräser
Infrage kommen dafür mehrere Ursachen: Kahle Stellen im Rasen sind mitunter die Folge des Alters der Gräser. Denn auch die sterben mit der Zeit mal ab. Altersbedingte Kahlstellen im Rasen entdecken Sie häufig im Frühjahr, da der kalte Winter mit Frost und teils schwerer Schneelast insbesondere alte Gräser tötet.
Zu viel oder zu wenig Rasenpflege
Es klang weiter oben schon durch: Ein Rasen braucht Pflege – und zwar regelmäßig. Die Gräser benötigen Wasser und Nährstoffe, um gut zu gedeihen. Wenn es zu viel oder zu wenig ist, bekommt es dem Rasen nicht. Die einzelnen Gräser entwickeln sich nicht richtig, werden schwächer und anfälliger für alltägliche Belastungen und Schädlinge, darunter die Witterung, die Rasennutzung, Unkräuter, Moose, Pilze und Tiere.
Auch der Schnitt zählt zur Rasenpflege. Bedenken Sie, dass Sie mit jedem Rasenschnitt, Gräser kürzen, „die voll im Saft stehen“. Anders ausgedrückt: Sie kappen Gräser voller Feuchtigkeit und Nährstoffe. Beides fehlt dem stehenbleibenden Rasen. Hier müssen Sie also Gießen und Düngen, um den mit dem Mähen verursachten Mangel an Wasser und Nährstoffen auszugleichen. Andernfalls kann es sein, dass Ihr Rasen ungleichmäßig aussieht und schlimmstenfalls kahle Stellen bekommt.
Unser Tipp: Empfehlenswerte Nährstoffe sind Langzeitdünger, die ihre Nährstoffe über einen langen Zeitraum hinweg stetig in dosierter Menge abgeben. Das wirkt Dünger-Verbrennungen infolge zu viel Düngers und damit Salzes (Salzstress) an den Graswurzeln entgegen, die sich schlussendlich auch als kahle Stellen im Rasen zeigen können.
Auch das ist beim Schnitt wichtig zu wissen: Mit dem regelmäßigen Schnitt fördern Sie das Verzweigen der Gräser, das nötig ist, um eine dichte Grasnarbe zu bewirken. Schneiden Sie den Rasen jedoch nicht zu tief, denn dann besteht durchaus die Gefahr von Trockenschäden, die sich in kahlen Stellen zeigen können.
Unser Tipp: Achten Sie stets darauf, dass das Messer Ihres Rasenmähers scharf ist, damit die Grashalme mit einem glatten Schnitt gemäht werden und nicht ausfransen. Denn ausgefranste Grashalme schwächeln eher und sterben so leichter ab. Die Folge: Kahle Stellen im Rasen. Apropos Rasenmäher: Benutzen Sie einen Mähroboter? Dann könne Sie dafür unseren Mähroboter-Unterstand kaufen!
Exkurs: Wichtige Standortbedingungen für Ihren Rasen
Lassen Sie uns kurz darüber sprechen, welche Standortbedingungen für Ihren Rasen besonders wichtig sind!
Der braucht einen tiefgründigen, lockeren Boden ohne sogenannte Verdichtungen, so dass er Wasser und Nährstoffe gut speichern kann. Gut geeignet sind daher sandige Lehmböden mit Humusanteilen. Ist ein solcher Boden nicht gegeben, können Sie den Boden vor Ort verbessern, zum Beispiel indem Sie in humusarmen Boden Kompost einbringen. Schwere, lehmige Böden dagegen können Sie mit grobem Sand lockern. Im Fachhandel bekommen Sie auch extra Rasenerde zu kaufen. Ist der Unterboden verdichtet, lohnt sich eine sogenannte Tiefenlockerung. Gibt es in Ihrem Boden häufig schädliche Staunässe, können Sie eine Drainage erwägen.
Unser Tipp: Damit sich die Graswurzeln gut entwickeln können, sollte Ihr Rasen einen nährende Bodenschicht von mindestens 30 Zentimetern haben.
Der Großteil der Rasentypen liebt das Licht. Des Weiteren sollte der pH-Wert des Bodens im schwach sauren Bereich liegen, bestenfalls also pH-Werte zwischen 5,5 und 6,5 haben. Prüfen Sie zudem den Kalkgehalt Ihres Bodens und kalken Sie nach, wenn Kalkmangel herrscht.
Belastende Rasennutzung
Pflanzgefäße, Möbel oder Kinderspielgeräte, die Sie auf dem Rasen aufstellen, hinterlassen Druckstellen auf der Grünfläche. Außerdem beeinflussen sie die Lichtverhältnisse und auch die Feuchtigkeitsverteilung dort. Bleiben die Pflanzgefäße, Möbel und Spielgeräte dauerhaft auf dem Gras stehen, richten sie irreversible Schäden an, so auch kahle Stellen im Rasen.
Ungünstige Witterung
Rasenstress entsteht auch dann, wenn die Witterung Ihrem Rasen übel mitspielt. Zu viel und zu starker Regen, heftige Hagelschauer, große Hitze, die auf Dauer zu Trockenheit führt, sind oft Ursache für kahle Stellen im Rasen.
Pilzkranker Rasen
Häufig bietet ein über- oder unterdüngter, ein über- oder unterwässerter sowie ein schlecht belüfteter, weil zu verdichteter Untergrund unter dem Rasen, beste Lebensbedingungen für Pilze. Gewinnen die Pilze im Gras die Oberhand, erkrankt ihr Rasen daran und bildet kahle Stellen aus. Es gibt eine ganze Reihe von krankmachenden Rasenpilzen, darunter:
- Anthracnose
- Blattfleckenkrankheit
- Dollarflecken-Krankheit
- Echter Mehltau
- Fusarium
- Hexenringe
- Rostkrankheit
- Rotspitzigkeit
- Schneeschimmel
- Schwarzbeinigkeit
- Wurzelhalsfäule
Unser Tipp: So, wie zu viel Wasser vom Himmel dem Rasen schaden kann, schadet auch zu viel Wässerung Ihrerseits Ihrem Rasen. In unserem Beitrag „Garten und Rasen bewässern: So machen Sie’s richtig!“ erklären wir Ihnen, welche Dosis Wasser gut für Ihren Rasen ist.
Tierische Schäden im Rasen
Verschiedene Insekten sind ebenfalls Verursacher kahler Stellen im Rasen. In der Regel sind es die Insektenlarven, die im Boden leben und sich von den Wurzeln der Gräser ernähren, die dafür sorgen, dass diese absterben. Beispiele für Schädlinge sind
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- die auch Engerlinge genannten Larven verschiedener Käfer, darunter des Maikäfers,
- die auch Drahtwürmer genannten Larven von Schnellkäfern
- sowie von Wiesenschnaken.
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Wollen Sie gegen diese Rasenschädlinge vorgehen, sollten Sie sie absammeln. Mit einer mechanischen Bodenbearbeitung mittels Fräsen oder Nadelwalzen töten Sie die Larven im Boden.
Wenn in Ihrem Rasen zu viele Regenwürmer leben, hat das oft den Effekt, dass die kleinen Erdhäufchen, die diese zwischen den Halmen anhäufen, platt getreten werden. Anschließend wächst dort kein Grashalm mehr – kahle Stellen entstehen.
Unser Tipp: Statt die Erde festzutreten, sollten Sie sie lieber einharken.
Auch wühlende Kleinsäuger, beispielsweise Wühlmäuse und Maulwürfe, verursachen Schäden am Rasen. Wie Sie diese loswerden, erklären wir Ihnen in unseren folgenden GartenHaus Magazin Beiträgen:
- Maulwurf vertreiben: 20+ erprobte Methoden, um einen Maulwurf loszuwerden
- Übeltäter im Garten! So werden Sie Pflanzenschädlinge umweltfreundlich los
- Nagetiere im Haus, Gartenhaus und Garten: Was tun gegen ungebetene Gäste?
Die besten 5 Tipps, zum kahle Stellen im Rasen ausbessern
- Zum Ausbessern kahler Stellen in Ihrem Rasen sollten Sie als Erstes sämtliches braunes Gras, was dort noch zu finden ist, entfernen. Spätestens jetzt heißt es, die Ursachen für kahle Stellen im Rasen zu finden und zu beheben.
- Rauen Sie dann zunächst den freigelegten Boden auf.
- Als Nächstes müssen Sie an den Kahlstellen Rasen nachsäen.
- Treten Sie die Aussaat gut fest.
- Es folgt das Angießen.
Damit wissen Sie zu Rasen kahle Stellen Bescheid. Und zum kahle Stellen im Rasen ausbessern, haben Sie eine Anleitung bekommen. Sie wünschen mehr Lesestoff rund um Rasen im Garten? Dann empfehlen wir Ihnen unsere beiden Artikel:
- Ein Gerätehaus für Rasenmäher und Rasentraktor
- Garten ohne Rasen gestalten: 7 schöne, einfache Ideen zum Nachmachen
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Artikelbild: ©iStock/Anthony Boulton
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