Sauna Aromatherapie: Wie ätherische Öle Entspannung bringen

Wir erklären, was eine Sauna Aromatherapie ist. Sie erfahren, welche ätherischen Öle sich dafür eignen, wie sie auf Körper und Geist wirken und worauf Sie beim Kauf der Öle unbedingt achten müssen. Dabei gehen wir einerseits auf die Aromatherapie für die klassische finnische Sauna und die Dampfsauna und andererseits auf die Aromatherapie für die moderne Infrarotsauna ein.

Was ist eine Aromatherapie?

Der Begriff «Aromatherapie» meint den heiltherapeutischen Einsatz von Aromen. Die Aromatherapie gilt als eine zur Schulmedizin alternative Heilmethode (sogenannte komplementärmedizinische Methode) und setzt auf die Wirkung aromatischer Düfte

  • zum Vorbeugen bestimmter Infekte,
  • zum Lindern bestimmter Beschwerden und Erkrankungen
  • sowie zur Steigerung der individuellen Befindlichkeit.

Wichtig zu wissen: Berufs- oder gewerbsmäßig ist jede Form der Heilkunde nur approbierten Ärzten und in Deutschland nach § 1 des Heilpraktiker-Gesetzes auch Heilpraktikern erlaubt.

Was sind Aromen?

Die Aromen für die Aromatherapie liefern ätherische Öle, die in verschiedenen Pflanzen stecken. Demzufolge ist die Aromatherapie eine Pflanzenheilkunde (sogenannte Phytotherapie).

Was sind ätherische Öle?

Unter ätherischen Ölen werden Gemische lipophiler, flüssiger, flüchtiger Verbindungen verstanden, die Pflanzen bilden. Sie sind demnach die Ausscheidungsprodukte der Pflanzen und haben vielfältige Aufgaben: Sie wirken beispielsweise als chemische Waffen, indem sie das Auskeimen anderer Pflanzen verhindern. Sie schützen «ihre» Pflanzen auch vor Pflanzenfressern, Viren, Bakterien und Pilzen. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle beim Regulieren des Wasserhaushaltes der Pflanzen.

Wie wirken ätherische Öle?

Aromen, Düfte, ätherische Öle wirken.

Das können Sie sicher aus eigener Erfahrung bestätigen. Unser Gehirn speichert Informationen schließlich ganzheitlich (komplex) ab, sozusagen mit allem Drum und Dran. Was wir mit unseren Sinnen erleben und erfahren, merken wir uns auch inklusive zugehöriger Düfte. Das ist nicht zuletzt instinktive Überlebenstaktik beim Wiedererkennen gefährlicher Gerüche wie der Rauch von Feuer. Und je nachdem, wie wir uns in einer bestimmten Situation mit einem bestimmten Duft gefühlt haben, erinnern wir uns beim Riechen dieses Dufts oder ihm ähnlicher Düfte genau an die mit ihm abgespeicherten Gefühle und erleben sie quasi erneut.

Neben dieser eher kopflichen (psychischen) Wirkung sollen ätherische Öle auch körperlich (biologisch beziehungsweise pharmakologisch-physiologisch) wirken. Allerdings ist der naturwissenschaftliche Beleg der biologischen Wirkung von ätherischen Ölen umstritten. Die Deutsche Apotheker-Zeitung schreibt dazu, dass «Versuche, die Aromatherapie auf ein naturwissenschaftliches Fundament zu stellen,» noch in den Kinderschuhen steckten und möglicherweise zum Scheitern verurteilt seien. Eine standardisierte Methodik, die sich auf die Untersuchung der Wirkung von Hauptinhaltsstoffen beschränke, lasse nämlich zwangsläufig das Wechselspiel mit anderen Inhaltsstoffen unberücksichtigt. Das mache die Ergebnisse angreifbar. Zumal sich auch die geschilderte Wirkung von ätherischen Ölen auf der Sinnes- und Gefühlsebene nur schwer messen und objektivieren lasse.

Existierende Studien zu beispielsweise dem ätherischen Öl Lavendelöl wiesen laut der DAZ darauf hin, dass dieses Angst reduzierend wirken «könnte» und auch die körpereigene Abwehr sowie die Widerstandsfähigkeit steigern «könnte».

Während wir die «dufte Wirkung» ätherischer Öle über die Riechschleimhaut in der Nase aufnehmen, die dort Signale im Gehirn auslöst, beruhe die biologische Wirkung ätherischer Öle auf deren lipophilen Eigenschaften und der geringen Molekülgröße der enthaltenen Komponenten. Damit würden sie bei Einnahme (peroraler Applikation) sehr gut aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert oder bei perkutaner Applikation durch die Haut aufgenommen.

Sauna Aufguss Kelle

Sind ätherische Öle giftig?

Die Frage, ob ätherische Öle giftig (toxisch) seien, beantwortet die DAZ mit «ja und nein». Die meisten ätherischen Öle seien demnach «in der Regel nicht akut toxisch», wobei auch darauf hingewiesen wird, dass Fragen der Langzeittoxizität oft ungeklärt seien. Unbestritten sei, dass es sich bei ätherischen Ölen um starke Substanzen mit starker Wirkung handele, die oft auch unerwünschte Wirkungen hätten, zum Beispiel als Allergen. Die Giftigkeit von ätherischen Ölen sei der DAZ zufolge immer eine Frage der Dosis und des Applikationsweges, wobei die orale Einnahme das höchste toxische Risiko darstelle und die nasale das kleinste. Es werde daher empfohlen, nie mehr als ein bis drei Tropfen eines ätherischen Öls zu schlucken.

Außerdem sei die Giftigkeit ätherischer Öle davon abhängig, wie die Inhaltsstoffe vorlägen: als Alkohole, Aldehyde, Ketone oder Phenole. Am ungiftigsten seien demnach Alkohole (Ester/Ether) gefolgt von Aldehyden, Ketonen und Phenolen. Vorsicht sei laut DAZ geboten, wenn der Keton- und Phenolgehalt hoch sei. Die Zeitung schreibt weiter, dass gemäß der geltenden EU-Verordnungen inzwischen über 90 Prozent der ätherischen Öle als gesundheitsschädlich bei nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch deklariert würden – im Gegenteil zu anderen hochwirksamen Medikamenten mit einem großen Potenzial an Nebenwirkungen.

Aromatherapie hat eine lange Tradition

Der Blick zurück in die Menschheitsgeschichte zeigt, dass schon die Alten Mesopotamier und die Alten Ägypter mit Aromen arbeiteten. Zum einen, um für angenehme Düfte in ihren Räumen zu sorgen. Zum anderen dienten die Düfte als heilendes Mittel in der Naturmedizin und bei rituellen Praktiken. Sie nutzten verschiedenes Räucherwerk (auch Räucherstoffe oder Räuchermittel genannt), um sie zu verkokeln. Der dabei entstehende Rauch duftete nach den ätherischen Ölen, die in den Baumharzen, Hölzern und Kräutern steckten. Der Begriff «Parfüm» (Lateinisch «per fumum», auf Deutsch: «durch den Rauch») wurde davon abgeleitet, insbesondere für Duftöle.

Tausende Jahre später, Anfang des 20. Jahrhunderts, passierte dem französischen Chemiker und Parfümeur Gattefossé ein Unfall in seinem Labor, bei dem er sich Hände und Kopfhaut verbrannte und die Brandwunden anschließend mit Lavendelöl versorgte. Sie sollen überraschend schnell und vor allem narbenfrei abgeheilt sein. Sein Interesse an der Wirkung war geweckt und bis heute gilt der Mann als Vater der Aromatherapie.

Längst kommen ätherische Öle vielfältig zum therapeutischen Einsatz, vor allem als aromatisierende Zutat,

  • in Duftöllampen für Räume mit besonderem Dufterlebnis,
  • im Saunaaufguss,
  • im Wannenbade- und Whirlpoolwasser,
  • in Massageölen,
  • und in DIY-Kosmetika.

Wie funktioniert die Aromatherapie in der Sauna?

Mann Sauna Aufguss

In der klassischen Finnischen Sauna und der Dampfsauna kommen Aromatherapien in Form von Saunaaufgüssen zum Einsatz. Alles Wissenswerte zum Saunaaufguss lesen Sie bitte in unseren folgenden Beiträgen:

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In Infrarotkabinen können Sie ätherische Öle ebenfalls verwenden. Hier sind sie in dafür extra ausgelegten Duftspendern oder Duftverneblern (auch Aroma-Diffuser genannt) abzufüllen und nach Anwendungsvorschrift des Herstellers einzusetzen.

Was sind die besten ätherischen Öle für die Sauna Aromatherapie?

Auf der Beliebtheitsskala der ätherischen Öle für die Sauna Aromatherapie stehen folgende Öle ganz oben:

  • Ackerminze-Öl (wirkt schmerzlindernd, krampflösend, beruhigend, durchblutungsfördernd, antibakteriell, antiviral, juckreizlindernd und desinfizierend)
  • Cajeput-Öl (wirkt bei Erkältungen bei Erwachsenen und Kindern, Husten, durchblutungsfördernd, entspannend, entkrampfend, schmerzlindernd)
  • Eukalyptus-Öl (wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd)
  • Fichtennadel-Öl (wirkt antiseptisch, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend sowie hustenstillend, schleimlösend und auch krampfmildernd)
  • Jasminöl (wirkt schmerzlindernd, besänftigend, aphrodisisch)
  • Kampferöl (wirkt durchblutungsfördernd)
  • Kiefernadeln-Öl (wirkt schmerzlindernd)
  • Latschenkiefer-Öl (wirkt energiesteigernd, kräftigend)
  • Lavendelöl (wirkt krampflösend, antiseptisch und durchblutungsfördernd)
  • Melissenöl (wirkt entspannend, beruhigend)
  • Minze-Öl (wirkt erfrischend, krampflösend, belebend)
  • Niaouli-Öl (wirkt anregend, antiseptisch)
  • Oranegnöl (wirkt aufmunternd, anregend, durchblutungsfördernd)
  • Rosmarin-Öl (wirkt krampflösend)
  • Zedernöl (wirkt beruhigend)
  • Zirbelkiefernöl (wirkt ausgleichend, beruhigend)
  • Zypressenöl (wirkt aufmunternd)

Unser Tipp: Unsere 10 besten Saunaaufguss-Rezepte haben wir Ihnen in unserem Ratgeber zusammengestellt.

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Titelbild: ©iStock/vubaz
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/MilanMarkovic; Bild 2: ©iStock/petejau; Bild 3: ©GartenHaus GmbH

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