Tomaten nachreifen lassen: Die besten Tipps und Tricks!

Wie Trauben hängen sie an den Stauden. Eine grüne Tomate neben der anderen. Doch bevor sie rot und reif werden, schlägt das Wetter um – der Herbst ist da. Draußen ist es plötzlich zu kalt zum Ausreifen der Tomaten. Hängenlassen ist keine Option. Grün pflücken dagegen schon! Wir erklären Ihnen, wie Sie grüne Tomaten nachreifen lassen können, um doch noch in den Genuss des selbst angebauten Gemüses zu kommen.

Ob Selbstversorger oder Hobbygärtner: nichts lässt das Herz höherschlagen, als das erntereife Grünzeug, mit dem Sie Ihr Garten immer wieder belohnt. Die ganze Saison über haben Sie sich liebevoll darum gekümmert – jetzt ist der Moment der Ernte da. Genießen Sie ihn und lassen Sie sich Kräuter, Obst und Gemüse schmecken!

Mitunter zieht der Herbst mit seinen kühlen Nächten allerdings schon ins Land, während Ihre Gartenpflanzen noch Früchte tragen. Für Tomaten, ein Nachtschattengewächs, das Wärme liebt, ist Frost tödlich. Nicht ohne Grund werden Tomaten hierzulande meist einjährig angebaut, während sie in ihrer warmen Heimat – das Ursprungsgebiet der Tomate ist Mittel- und Südamerika – durchaus mehrjährig gedeihen.

Reife Tomaten sind rot – oder auch nicht!

Es gibt unzählige Tomatenarten: Auch wenn die Farbe Rot wohl am häufigsten für Tomatenreife steht – nicht alle Tomaten sind rot, wenn sie reif sind. Reife Tomaten können auch cremefarben, gelb, orange, grün, beige, violett, braun oder schwarz sein. Deshalb sollten Sie beim Prüfen der Reife von Tomaten möglichst auch einen Grifftest machen: Reife Früchte geben unter leichtem Druck etwas nach.
Gut zu wissen: Botanisch gelten die Früchte der Tomatenpflanze als Beeren.

Ab wann grüne Tomaten zum Nachreifen ernten?

Bei Temperaturen unter 12 Grad Celsius (°C) wird es der Tomate zu kalt. Dann wächst sie nicht weiter und unreife Früchte reifen nicht mehr. Schlimmstenfalls bilden sich unter kaltem Tau glasige Stellen auf der Haut der Tomaten. Oder die sogenannte Kraut- und Braunfäule, eine Pilzerkrankung, setzt den Tomatenpflanzen wie den noch unreifen Früchten daran zu. Genießbar sind die dann nicht mehr.

Deshalb sollten Sie, falls Ihre Tomatenpflanzen bei Herbstanbruch noch grüne Früchte tragen, nicht allzu lange zögern, sondern stattdessen beherzt handeln, damit die grünen Tomaten nachreifen können. Alles, was diese dafür brauchen, ist Wärme. Und die gibt’s bei Ihnen im Haus zur Genüge.

So ernten Sie Tomaten richtig!

Tomaten haben eine empfindliche Haut. Werden Sie nicht behutsam gepflückt, entstehen schnell Schäden rund um den Tomatenstiel. Deshalb sollten Sie Tomaten möglichst nicht von der Staude reißen, sondern abschneiden – am besten rispenweise, denn so bleiben die Früchte unbeschadet und lassen sich länger lagern.

Unser Tipp: Sortieren Sie vor dem Einlagern alle Tomaten mit sichtbaren Schadstellen, z.B. Risse in der Haut und Druckstellen, aus.

So lagern Sie Tomaten richtig!

Bis zu 14 Tage Lagerung sind bei Tomaten durchaus machbar, wenn der Lagerort luftig und warm genug ist. Am besten lagern Sie reife Tomaten bei Temperaturen zwischen 13 und 18 °C und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 95 Prozent – das heißt: Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank! Denn bei Temperaturen unter 12 °C verlieren die Tomaten deutlich an Geschmack.

Gartentomaten und Terrassentomaten nachreifen lassen

Sie können Tomaten im Freien in der Gartenerde oder in Pflanzgefäßen anbauen. Letztere sind besonders auf Terrassen und Balkonen beliebt. Sind bei Kälteeinbruch noch unreife Tomaten an den Pflanzen in Topf, Kübel oder Kasten, versuchen Sie die Pflanzen zur Nachreife der letzten Früchte ins warme Haus zu holen.

Wie Sie grüne Tomaten von Gartentomaten nachreifen lassen können, erklären wir Ihnen im Folgenden ausführlich.

Unreife Tomaten nachreifen lassen: So klappt’s mit kleinen Mengen!

• Hellrote Tomaten können Sie zum Nachreifen einfach auf eine Fensterbank eines Sonnenfensters legen.
• Die frisch geernteten grünen Tomaten schlagen Sie am besten vorsichtig in Packpapier ein. Alternativ können Sie sie auch in eine Papiertüte legen. Keine Sorge, die grünen Tomaten brauchen zum Nachreifen kein Licht. Auf diese Weise verpackt lagern Sie die grünen Tomaten im warmen Haus – möglichst an einem Ort, wo die Raumtemperatur stetig zwischen 18 und 20 °C liegt. Geben Sie den Tomaten anschließend einige Tage bis sie rot und damit reif geworden sind.
• So mancher packt seine Tomaten zur Nachreife nicht nur in Papier, sondern zusätzlich noch in eine gelöcherte Plastiktüte. Denn eine hohe Luftfeuchtigkeit trägt zum Nachreifen bei.
• Ebenso eignet sich zum Nachreifen der Tomaten eine Schüssel mit Deckel obendrauf.
• Auch Einweckgläser kommen als Gefäß fürs Nachreifen infrage. Je nach Glas- und Tomatengröße passen zwar nur zwei, drei grüne Tomaten ins Glas ohne gequetscht zu werden, aber unter dem fest verschlossenen Deckel reifen diese in wenigen Tagen zu köstlich roten Früchten nach.
• Besonders bewährt haben sich zum Tomaten nachreifen lassen Tontöpfe wie der Römertopf oder eine orientalische Tajine. Der porige Ton der Gefäße nimmt Wasser auf. Sie werden vor dem Einlagern der unreifen Tomaten für einige Zeit in Wasser getaucht, sodass sich der Ton damit vollsaugen kann. So können Sie die Luftfeuchtigkeit unter dem Tondeckel gezielt erhöhen und beste Voraussetzungen fürs Nachreifen der Tomaten schaffen. Während der Lagerzeit befeuchten Sie die Deckel der Tongefäße immer wieder über die dafür vorgesehen Mulden. Ist es verdunstet, füllen Sie es nach.

Unreife Tomaten nachreifen lassen: So klappt’s mit größeren Mengen!

An Ihren Tomatenpflanzen im Garten hängen noch etliche grüne Tomaten in allen Größen? Dann lassen Sie sie bitte an der Staude hängen und schneiden Sie stattdessen die ganze Pflanze kurz über dem Erdboden komplett ab. Entfernen Sie möglichst alle Blätter und hängen Sie die Pflanze dann kopfüber in einen warmen Raum.

Das kann zum Beispiel ein Heizungskeller oder ein warmer Hauswirtschaftsraum sein. Auch bei dieser Methode zum Tomaten Nachreifen haben Sie innerhalb weniger Tagen köstliche rote Früchte im Haus.

Größere Mengen grüne Tomaten können Sie zum Nachreifen auch in einen mit Papier ausgelegten Karton, Korb oder eine Holzstiege legen. Achten Sie darauf, dass sich die Tomaten nicht berühren. Schließen Sie den Karton. Korb oder Stiege decken Sie mit Papier ab. Stellen Sie die so verpackten Tomaten an einen dunklen, warmen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Unser Turbo-Tipp zum Tomaten nachreifen

Das Nachreifen der grünen Tomaten funktioniert, weil die Tomaten das sogenannte Reifegas Ethen selbst bilden können. Sie stoßen es fortwährend aus. Deshalb sollten Tomaten möglichst solo gelagert werden und nicht etwa in der Nähe von anderem Obst oder Gemüse. Denn auch das würde vom austretenden Gas der Tomaten zur vorschnellen Reife angeregt.

Zum Nachreifen in Papier verpackt, staut die Verpackung das Reifegas und beschleunigt so die natürliche Nachreife. Soll die natürliche Nachreife von Tomaten noch extra beschleunigt werden, können Sie einen Apfel danebenlegen, der ebenfalls Ethen abgibt und zum schnelleren Reifen anregt.

Unreife Tomaten im Gewächshaus nachreifen lassen – geht auch!

Sie haben ein Gartenhaus? Wunderbar! Dann können Sie grüne Tomaten auch dort nachreifen lassen. Das typische Klima im Gewächshaus bietet genug Wärme und Luftfeuchtigkeit zum Nachreifen. Tomaten im Pflanzgefäß können Sie sogar komplett ins Gewächshaus stellen.

Und vielleicht bauen Sie Ihre Tomaten in der kommenden Gartensaison gar nicht erst im Freien an, sondern direkt unter dem Dach des Gewächshauses. Darin können Sie die Tomatenernte deutlich früher starten und weit in den Herbst hinausziehen.

Sollten wir Sie damit auf den aromatischen Tomatengeschmack gebracht haben: In unserem Onlineshop finden Sie Gewächshäuser in vielen Formen und Größen – auch für Ihre Tomaten ein passendes Modell dabei, garantiert! Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, sich ein Tomatenhaus selbst zu bauen, so wie es Frau Meise damals gemeinsam mit uns gemeinsam gemacht hat!

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Artikelbild: ©iStock/icefront
Beitragsbilder: Bild 1 ©iStock/Elizabeth Hollar & 4: Bild 2 ©iStock/Alena Ivochkina; Bild 3 ©iStock/Vaivirga; Bild 4: ©GartenHaus GmbH 

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