Wespen vertreiben: Die besten Tipps für Gärtner und Gartenbesitzer!
Pünktlich zur Wespenzeit fragen wir uns alle: Wie wird man die Plagegeister los? Im Internet kursieren allsommerlich mannigfaltige Tipps, vom Kupfermünzenreiben bis hin zur Wespennest-Attrappe – doch helfen diese Tricks tatsächlich? Wir haben nachgeforscht und herausgefunden, wie Sie auf natürliche Weise Wespen abwehren können.
- Nur zwei Arten von Wespen werden uns Menschen lästig: Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe fliegen buchstäblich auf unsere Speisen wie Wurst oder Eis sowie auch auf zuckerhaltige Getränke. Alle anderen Wespenarten lassen uns in Ruhe – sie interessieren sich lediglich für Insektenlarven und anderes Getier.
- Warum die Deutsche und die Gemeine Wespe um unsere Nahrung schwirren? Sie selbst fressen gerne Süßes und sind zudem ständig auf der Suche nach eiweißreicher Kost, die sie für die Versorgung ihrer Brut benötigen.
- Die Wespenzeit beginnt typischerweise im August, wenn der Wespenstaat seine maximale Größe erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt müssen sich die älteren Wespen nicht mehr um die Aufzucht der Brut kümmern, sodass ihnen mehr Zeit bleibt, sich selbst mit zuckerhaltiger Nahrung zu versorgen.
- Das lockt Wespen an: Gerüche, vor allem von süßen Speisen oder überreifem Obst.
- Das macht Wespen aggressiv: Heftige Bewegungen und Anpusten (das Kohlendioxid im menschlichen Atem gilt als Alarmsignal).
Wespen vertreiben – das rät das Internet
Proportional zu unserer Wespen-Genervtheit steigt auch die Anzahl von Wespen-Ratgeberbeiträgen in den Medien. Googelt man „Wespen vertreiben“ oder ähnliche Begriffe, stößt man auf eine schier unendlich scheinende Ergebnisliste. Und von allen Seiten werden die „5 besten Tipps zum Wespen bekämpfen“ oder „10 Hausmittel gegen Wespen“ angepriesen.
Doch was davon funktioniert tatsächlich, und bei was handelt es sich bloß um Enten?
Sehen wir uns die gängigsten Vorschläge für den Kampf gegen die Wespenplage deswegen einmal an:
1. Kaffeepulver anzünden
Ein alter Trick, der Wespen angeblich vertreiben soll, ist brennendes Kaffeepulver in einer feuerfesten Schale.
Falsch. Brennendes Kaffeepulver gilt zwar als Geheimrezept, hilft aber letztendlich wenig gegen die gestreiften Plagegeister. Der Biologe und Wespenforscher Lars Krogmann erklärt, dass Wespen „geringste Duftmoleküle wahrnehmen“ können. Die freigesetzten Röstaromen würden die Tiere seiner Ansicht nach aber „sicher nicht irritieren“. Wespen und andere Insekten sollen durch den Einsatz von ätherischen Ölen zu vertreiben sein. Wahr. Bestimmte Gerüche können Wespen nicht leiden: Natürliche ätherische Öle wie Pfefferminze oder Lavendel in einer Duftlampe können helfen, die schwarz-gelben Plagegeister fernzuhalten. Wespen mit Limonade oder süßen Früchten, besonders Weintrauben, an eine weiter entfernte Futterstelle zu locken, damit man selbst in Ruhe am Tisch sitzen kann – das ist eine schöne Vorstellung. Bedingt wahr. Zwei Schülerinnen haben im Rahmen von „Jugend forscht“ festgestellt, dass sich Wespen von überreifen Trauben, die in fünf bis zehn Metern Entfernung aufgestellt werden, anlocken lassen. Allerdings beschränken sich nahrungssuchende Wespen nicht auf einen bestimmten Ort: Sie kommen garantiert auch an unseren Esstisch, wenn es dort verführerisch duftet. Zudem locken Ablenkungsfütterungen nur weitere Wespen an. Kupfermünzen zwischen den Fingern zu reiben und auf dem Tisch zu verteilen soll Wespen fernhalten: Angeblich mögen die Plagegeister den Geruch des Kupfers nicht. Falsch, klärt Christoph Drösser von der ZEIT auf: „Ich habe mehrere Entomologen und Ökologen befragt – keiner glaubte die Geschichte, und wissenschaftliche Literatur dazu gibt es offenbar auch nicht.“ Auch sein Selbstversuch scheiterte – und außerhalb des deutschen Sprachraums ist der Trick auch völlig unbekannt. Die Bild Zeitung schwört auf zusammengeknüllte Einkaufstüten aus Papier, die in Kopfhöhe aufgehängt werden: „Der braune Ball ähnelt einem Wespennest und signalisiert einigen Wespenarten, dass hier bereits ein Schwarm beheimatet ist.“ Falsch, wissen Experten. Der NABU erklärt dazu: „Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht – also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach – den ‚unproblematischen‘ Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden.“ Die beiden Wespenarten, die uns im Sommer plagen, bauen ihre Nester nämlich in Erdhöhlen im Boden oder in dunklen Hohlräumen – ein aufgehängter Papierball wird sie wenig beeindrucken. Wespen fliegen auf bunte Farben – man solle sich also besser nicht zu auffällig kleiden, liest man oft. Falsch, sagt Professor Dr. Heinz Melhorn in einem Interview mit bild.de. Wespen, so der Insektologe, „reagieren nicht auf Farben, sondern auf Gerüche.“ Also lieber auf das Eis verzichten als auf das knallgelbe Lieblings-T-Shirt. Als ultimatives Mittel werden häufig Fallen, die mit Bier oder Limonade gefüllt sind, genannt. Bedingt wahr. Wespen lassen sich von den süßen Getränken anlocken. Doch vor allem schwache Tiere ertrinken darin, aktive und gesunde Wespen entkommen der Falle aus eigener Kraft. Zudem kann man damit den Anflug weiterer Wespen nicht aufhalten. Übrigens: Der NABU rät von solchen Fallen entschieden ab, da sie einen qualvollen Tod für die Insekten bedeuten. Als Gartenbesitzer kommt man des Öfteren mit Wespen in Konflikt. Am lästigsten sind die schwarz-gelb-getigerten Hautflügler rund um die Kuchentafel. Aber auch Wespennester machen vielen Gartenfreunden Sorgen. Wir haben für Sie wichtige Hinweise und Tipps für den Umgang mit Wespen im Garten zusammengestellt. Nicht ganz ernst gemeint sind übrigens die Tipps, die die Satire-Seite „Der Postillon“ gibt. Aber zugegebenermaßen, eine Ritterrüstung schützt definitiv vor Wespenstichen! Ebenfalls lästig im Sommer können Stechmücken sein. Lesen Sie unsere Tipps und Tricks um Mücken zu vertreiben. Ein Wespennest im Garten ist für viele erst einmal sehr beunruhigend. Die Insekten gelten schließlich als aggressiv und stechlustig. Doch an diesem schlechten Ruf ist nichts dran: Wespen stechen nicht per se. Nur, wenn sie in die Enge getrieben werden und sich verteidigen wollen, werden sie aggressiv. Die Nester, die wir unter dem Dach des Gartenhäuschens oder an der geschützten Wand des Pavillons entdecken, stammen zudem von denjenigen Wespenarten, die uns Menschen nicht lästig werden. Daher gilt: Nur im Notfall sollten Sie Wespennester entfernen lassen, etwa wenn Gefahr für kleine Kinder oder Allergiker besteht. Selbst ein Nest umzusetzen oder gar zu zerstören kann gefährlich werden. Ziehen Sie unbedingt Experten zu Rate! Mehr Informationen finden Sie beim Wespendienst oder beim NABU. Die genannten Infos haben wir für Sie in einer anschaulichen Infografik zusammengestellt. Diese können Sie als PDF speichern und ggf. ausdrucken: Wespen abwehren Wer weiß: Wenn Sie den Nutzen der Wespen erkennen, können Sie sich vielleicht auch ein wenig mit ihnen anfreunden. Die GartenHaus GmbH wünschen Ihnen in jedem Fall einen schönen und möglichst wespenfreien Sommer! Sie suchen zusätzliche Inspiration rund um die Gartengestaltung? Schauen Sie doch einmal auf unserem Pinterest-Kanal vorbei. Dort haben wir eine Vielzahl an schönen Boards zum Thema Haus, Garten und Gartenhaus für Sie zusammengestellt. 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3. Wespen an einen anderen Futterort locken
4. Kupfermünzen
5. Der Papierball
6. Bunte Kleidung vermeiden zum Wespen vertreiben
7. Wespenfalle mit Lockstoffen
Wespenabwehr: Tipps und Tricks für Gartenbesitzer
Wespen abwehren: Tipps zum Ausdrucken
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