Unser Ratgeber zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das Gartenhausdach decken können. Wir liefern Ihnen einfache Anleitungen zum Dachdecken des Gartenhauses mit Dachpappe, Dachschindeln/Bitumenschindeln und EPDM Folie. Dazu gibt’s praktische Ratschläge und jede Menge Tipps von uns. Sind Sie bereit? Dann los - ran ans Dach!
Welche Dachform und Dacheindeckung soll’s werden?
Jedem Gartenhaus das passende Dach! Doch welche Dachformen sind für Gartenhäuser geeignet? Diese Frage beantworten wir in unseren beiden Artikeln:
- Pultdach, Satteldach, Flachdach? – Gartenhäuser und ihre Dachformen
- Zeltdach, Tonnendach, Pagodendach? Interessante Dachformen bei Gartenhäusern
Die Dachform allein macht noch kein Gartenhausdach: Es kommt ebenso auf die richtige Dacheindeckung an. Die Wahl der Dacheindeckung für Ihr Gartenhaus fällt Ihnen angesichts der Auswahl an unterschiedlichen Materialien schwer? Dann lesen Sie bitte zuerst unseren Ratgeber-Beitrag „Die richtige Dacheindeckung für ein Gartenhaus wählen“. Darin stellen wir Ihnen in Wort und Bild alle gängigen Dacheindeckungen und ihre materialspezifischen Eigenschaften vor.
Ihre Entscheidung steht? Die meisten Gartenhausbesitzer entscheiden sich beim Gartenhausdachdecken für eine Eindeckung mit
Gartenhausdach decken in 7 Schritten
Deshalb liefern wir Ihnen im Folgenden für eben diese Gartenhausdacheindeckungen einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie diesen leicht folgen und das Dachdecken Ihres Gartenhauses in Eigenleistung vornehmen. Am besten holen Sie sich ein, zwei Paar Helferhände dazu.
Gartenhausdach decken mit Dachpappe – die Anleitung in 7 Schritten
Dachpappe ist das klassische Material zum Gartenhausdachdecken. Dabei handelt es sich um Pappe, die mit Bitumen getränkte wird, was Feuchtigkeit abhält. Wobei häufig grobkörniger Sand, feiner Kies oder Schiefersplitt in die Bitumenschicht eingewalzt wird, um die Dachpappe abriebfest und UV-Licht-beständig zu machen.
Unser Tipp: In der Regel verlegen Sie Dachpappe in Form flexibler, großflächiger Platten. Diese verlegen Sie quer zur Dachneigung überlappend. Es gibt Dachpappe aber auch als Meterware von der Rolle und in Form von Bitumenschindeln. Befestigt wird die Dachpappe auf der Schalung mit Hilfe spezieller Dachpappennägel (auch Dachpappstifte genannt) oder Heftklammern. Das geht auch mehrschichtig, wobei Sie die Dachpappenschichten dann teilweise mit einem Gemisch aus Bitumen und Kleber miteinander verkleben.
Schritt 1: Dachpappe (Rollenware) als Unterlage verlegen - erste Dachfläche
Rollen Sie die Dachpappe mit träger Einlage aus Glasvlies quer zur Dachneigung von Giebelseite zu Giebelseite aus. Beginnen Sie dazu an einer Traufenseite, auch Tropfkante genannt, des Spitzdachs. Schneiden Sie die Dachpappe mit dem Teppichmesser mit Hakenklinge ab. Bei dünner Pappe kann aber auch schon eine Schere oder ein Cuttermesser reichen. Die nächste Bahn Richtung Dachfirst (die obere Kante des Daches) rollen Sie mit einer Überlappung von etwa zehn Zentimetern über der ersten aus. Ist die erste Dachfläche mit Dachpappe eingedeckt, folgt das Abdichten des Dachfirsts.
Schritt 2: Dachfirst mit Dachpappe abdichten
Um den Dachfirst effektiv vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, empfehlen wir das Verlegen der Dachpappe mit einer Überlappung zu beiden Dachflächen hin.
Schritt 3: Dachpappe (Rollenware) als Unterlage verlegen - zweite Dachfläche
Verlegen Sie anschließend die Dachpappe auch auf der zweiten Dachfläche. Achten Sie darauf, dass die letzte Bahn oben am Dachfirst von der zuvor beidseitig überlappenden Bahn überlappt wird.
Schritt 4: Überstände bündig versäubern
Versäubern Sie die Überstände der Dachpappe an den Giebelseiten mit dem Teppichmesser bündig.
Schritt 5: Dachpfannen/Bitumenschindeln aufbringen - erste Schindelreihe an der Traufkante
Es folgt die Gartenhaus-Dacheindeckung mit flexiblen Bitumenschindeln. Empfehlenswert sind Exemplare mit träger Einlage aus Glasflies und speziell eingefärbtem Mineralgranulat auf der Oberseite. Starten Sie mit dem Verschindeln der Gartenhausdachfläche wieder an der Traufkante. Nageln Sie die erste untere Bitumendachschindelreihe verkehrt herum auf. Das heißt: Die Schindeleinschnitte zeigen nach oben und die durchgehende Kante der Bahn nach unten. Überstand an der Giebelseite wird mit dem Teppichmesser abgetrennt.
Unser Tipp: Pro Bitumenschindelbahn kommen etwa vier Dachpappstifte zum Einsatz. Sie müssen oberhalb des glänzenden Klebestreifens eingeschlagen werden, damit die Folgereihe Bitumendachschindeln die Nagelköpfe bedeckt.
Achten Sie darauf, die Schindeln mit einem Überstand von vier Zentimetern zum unteren Traufbrett zu befestigen.
Wichtig: Ihr Gartenhausdach soll später noch eine Dachrinne bekommen? Dann gibt die Größe der Dachrinne vor, wie groß der Überstand sein muss.
Schritt 6: Folgereihen Dachschindeln befestigen
Die nächste Schindelreihe müssen Sie deckungsgleich auf die erste legen. Dabei müssen sich die Fugen überdecken. Das gelingt Ihnen am besten, indem Sie einen regelmäßigen Fugenversatz realisieren. Außerdem müssen Sie die Folgereihe Dachschindeln gegenüber der ersten überlappend aufnageln. Wiederholen Sie diese Vorgehensweise bis in die Kante des Dachfirsts.
Schritt 7: Firstkante mit Dachschindeln abdichten
Damit die Firstkante dicht wird, müssen Sie sie auf besondere Weise abdichten. Dazu schneiden Sie die Bitumenschindelbahnen zu einzelnen Schindeln auf. Legen Sie diese anschließend schuppenförmig über den First und vernageln Sie sie wie gehabt. Überstände entfernen Sie wieder mit dem Teppichmesser.
GartenHaus Video Tutorial: Dachpappe und Dachschindeln verlegen
Unser folgendes Video zeigt Ihnen alle zuvor beschriebenen Schritte noch einmal anschaulich:
Unser Tipp: Das Video ist Teil einer DIY-Video-Serie zum Selbstaufbau eines Gartenhauses. Blättern Sie also gerne in den Videokapiteln vor und zurück!
Gartenhausdach decken mit EPDM – die Anleitung in 6 Schritten
Für die Dacheindeckung von Pultdächern, Doppelpultdächern und Flachdächern hat sich die langlebige EPDM Dachfolie etabliert. Die in Bahnen gelieferte EPDM Folie besteht aus einem gummiartigen, elastischen Werkstoff und dichtet das Dach jahrzehntelang zuverlässig ab. Erfahren Sie im Folgenden, wie die Dacheindeckung mit der EPDM-Folie in 6 Schritten gelingt.
Schritt 1: Vorbereitung des Gartenhausdachs zum Dacheindecken
Bevor Sie mit der EPDM Dachfolie Ihr Gartenhausdach decken können, müssen Sie das Dach gründlich reinigen. Achten Sie darauf, dass der Untergrund absolut trocken ist und spitze Gegenstände wie Steine oder Nägel beseitigt werden, da diese die Plane beschädigen können.
Bei einer Erneuerung der Dacheindeckung ist zu beachten, dass zuerst die alte Dacheindeckung vollständig entfernt werden muss.
Schritt 2: EPDM-Folie auf dem Gartenhausdach auslegen
Sobald das Dach gesäubert ist, können Sie die EPDM Dachfolie auf dem Gartenhausdach ausbreiten. Da die EPDM Folie dabei gedehnt wird, sollten Sie diese nach dem Auslegen gut 30 Minuten lang liegen lassen, sodass sie in ihre ursprüngliche Form zurückkehren kann. Im besten Fall hat sie bereits die passende Größe und muss nicht noch zugeschnitten werden.
Unser Tipp: Die Überstände der Folie müssen ausreichend für das nachfolgende Verkleben an den seitlichen Blenden sein, also achten Sie bitte darauf, falls Sie die Plane noch zurechtschneiden müssen.
Schritt 3: Verstreichen des Flächenklebers
Um den Flächenkleber effektiv aufzutragen, rollen Sie die EPDM Folie bis zur Mitte auf. Danach tragen Sie den Kleber mithilfe einer Farbrolle dünn auf das saubere Gartenhausdach auf. Lassen Sie am Rand einen Abstand von 5 bis 10 Zentimetern, da dort nachher der Blendenkleber verwendet wird. Zum Markieren des Abstands empfiehlt es sich, Kreide zu benutzen.
Unser Tipp: Der Flächenkleber sollte stets bei Außentemperaturen von mehr als 10°C verarbeitet werden und sollte deshalb frostfrei gelagert werden.
Schritt 4: Flächiges Verkleben der EPDM-Folie
Um die Plane zu verkleben, rollen Sie diese einfach wieder zurück und glätten Sie diese anschließend mit einem Besen.
Unser Tipp: Falls Falten auftreten, können diese mithilfe eines Besens zum Rand hin geglättet werden.
Schritt 5: Verkleben der Blenden
Auf das Verkleben der Folienfläche folgen nun die Blenden. Dazu schlagen Sie die Folien an den Seiten zurück. Tragen Sie sowohl auf die Folie, als auch auf die Holzblenden den Kontaktkleber auf. Das gelingt am besten, wenn Sie diesen in ein Gefäß umfüllen und einen Scheuerschwamm zur Hand nehmen. Anschließend drücken Sie die Folie gleichmäßig fest.
Schritt 6: Verkleben der Blendenecken
Das Verkleben der Blendenecken gestaltet sich etwas kniffliger. Dazu müssen Sie die EPDM Folie an den Ecken zu einem Dreieck falten. Die sich ergebende Ecke kleben Sie an eine Seite der Blenden und drücken sie fest an. Überstehende Folie können Sie mit einer Schere oder einem Teppichmesser abschneiden, sodass die Folie bündig endet.
Unser Tipp: Sind offene Fugen zwischen Folie und Blende entstanden, decken Sie diese am besten mit einer Winkelprofilabdeckung ab.
Das fertig gedeckte Gartenhausdach sollte so aussehen:
Gartenhausdach erneuern: Darauf müssen Sie achten!
Sobald Sie undichte Stellen bemerken, ist es an der Zeit, dass Sie das Gartenhausdach erneuern. Je eher Sie angesichts von Dachschäden handeln, desto besser. Denn mit dem rechtzeitigen Ausbessern kleiner Schäden verhindern Sie, dass diese so groß werden, dass ein bloßes Ausbessern der Dacheindeckung nicht mehr reicht, sondern diese komplett erneuert werden muss. Wird das vor der üblichen Liegezeit nötig – Dachpappe hat eine Lebensdauer von gut 10 Jahren und EPDM Folie von bis zu 50 Jahren – geht die vorzeitige Gartenhausdacherneuerung ins Geld.
Schlimmstenfalls schadet die eindringende Feuchtigkeit nicht nur der Dacheindeckung, sondern auch der Dachkonstruktion beziehungsweise der Bausubstanz des ganzen Gartenhauses. Ganz zu schweigen von der Einrichtung des Gartenhauses, die unter Feuchtigkeit schnell leidet.
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Titelbild: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekt
Beitragsbilder: Bild 1-2: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekte; Bild 3: ©iStock/Bill Oxford; Bild 4: ©GartenHaus GmbH; Bild 5-10: ©GartenHaus GmbH/Kundenprojekte
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