Holz gilt als einer der beliebtesten Baustoffe im Innen- und Außenbereich. Kein Wunder: Das Naturmaterial schafft eine warme, behagliche und freundliche Atmosphäre und lässt sich sehr gut bearbeiten. Allerdings altert Holz auch schneller als manch anderes Material. Daher ist eine gute Pflege unabdingbar, damit die Oberfläche dauerhaft schön und nutzbar bleibt.
Im Außenbereich ist Holzschutz besonders wichtig. Es gibt verschiedene Methoden, um Gartenhäuser, Carports, Terrassenüberdachungen etc. aus Holz zu schützen - zum Beispiel:
- Ölen
- Wachsen
- Lackieren
Wir versorgen Sie mit allen wichtigen Infos zu den gängigen Methoden und geben Tipps, für welchen Zweck, welches Verfahren am besten geeignet ist.
Holzschutz im Außenbereich
Bei Naturholzteilen im Außenbereich ist zum Schutz vor Witterungseinflüssen wesentlich öfter eine vorbeugende Behandlung nötig, als dies in Innenräumen der Fall ist. Hier stehen verschiedene Methoden zur Auswahl, etwa der Anstrich mit chemischen Holzschutzmitteln oder das regelmäßige Ölen bzw. Wachsen des Holzes.
Alternativ bietet es sich an, von vornherein Hölzer zu wählen, die durch spezielle Schutzverfahren tiefenimprägniert sind - man spricht hierbei auch von der sogenannten Kesseldruckimprägnierung. Unsere Produkte bieten wir, je nach Produkt, bereits imprägniert an.
Doch Achtung: Auch eine solche Behandlung sorgt nicht zwangsläufig dafür, dass Sie sich über Jahre nicht mehr um Ihr Holz kümmern müssen. Die Haltbarkeit wird lediglich um einen gewissen Faktor erhöht - der Fachmann spricht hierbei auch von „mäßig haltbarem Holz“. Auch dieses unterliegt also Witterungseinflüssen, weshalb es sinnvoll ist, das Material zusätzlich mit Öl oder Wachs zu pflegen. Zudem ermöglicht es die Behandlung, die Optik des Holzes nach eigenem Belieben zu verändern.
Holzschutz im Außenbereich: Diese Methoden gibt es
Um Hölzer im Außenbereich zu schützen, gibt es grundsätzlich verschiedene Methoden. Grob unterscheiden lassen sich diese in Ölen, Wachsen und Lackieren bzw. Lasieren. Öle und Wachse gelten dabei als besonders schonend und umweltfreundlich, während dem Lackieren ein langlebigerer Effekt nachgesagt wird.
Welches Verfahren letztendlich am effektivsten ist, hängt zum einen von der Art der Beanspruchung ab, der die Holzflächen im täglichen Gebrauch ausgesetzt sind. Zum anderen entscheidet natürlich auch der persönliche Geschmack - denn es macht optisch einen deutlichen Unterschied, ob das Holz geölt, gewachst oder lackiert wurde.
Letztendlich besteht das Ziel aller Verfahren darin, die Holzoberflächen unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse sowie gegen Kratz- und Stoßbelastungen zu machen. Zudem entfalten viele Hölzer ihre Schönheit erst durch den Einsatz von pflegenden Methoden so richtig. Nachfolgend schauen wir uns die einzelnen genannten Verfahren etwas näher an.
Holz ölen
Für die Behandlung von Holz zum Schutz vor Witterungseinflüssen und Abnutzung gibt es spezielle Öle auf natürlicher Basis. Das Holz erhält durch Ölen einen guten Schutz vor Umwelteinflüssen. Während der Behandlung dringt das aufgetragene Öl in die oberste Holzschicht ein und härtet so das Material. Durch diese Methode wird erreicht, dass weniger Flüssigkeit und kaum noch Schmutz in die Oberfläche eindringen können. Nach dem Auftragen und entsprechender Einwirkzeit muss das überschüssige Öl wieder abgezogen werden. Um einen höheren Glanz zu erzielen, lässt sich das Holz danach zusätzlich polieren.
Die richtige Vorbereitung und Verarbeitung
Vor der Verarbeitung sollte das Holz gründlich von Schmutz, Staub und Fett gesäubert werden. Mit einem Polierpad oder einem weichen Tuch wird dann das Öl in das Holz einmassiert. Doch nicht nur manuell lässt sich Pflegeöl gut auftragen - es gibt Profimaschinen, mit denen ein noch besseres Ergebnis erzielt werden kann.
Erhältlich ist Pflegeöl für Holz in verschiedenen Ausführungen. Soll die natürliche Farbe des Holzes erhalten bleiben, empfiehlt es sich, ein Holzöl in Naturausführung aufzutragen. Möchten Sie eine weißliche Oberfläche erzielen und das Holz aufhellen, eignet sich die Verarbeitung von speziellem Holzöl in Weiß. Weitere Farbnuancen stehen bei vielen Herstellern zur Auswahl.
Holz wachsen
Hochwertige Hölzer im Außenbereich bedürfen einer besonders schonenden Behandlung. Ein spezielles Wachs ist dafür wie geschaffen. Die Pflegegrundlage bildet hier meist das natürliche Wachs, aus dem Bienen ihre Wohneinheiten gestalten. Einer der grundlegenden Vorteile besteht hierbei darin, dass solche Wachse den Bestimmungen des § 35 im Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz entsprechen. Darin wird u. a. festgelegt, dass auch unter Speicheleinfluss keine Farbe abgegeben werden darf. Sie können also getrost einmal in die Tischkante beißen, wenn sie mit einem solchen Wachs behandelt wurde. Der Gesundheit tut dies keinen Abbruch.
So läuft die Behandlung mit Wachs ab
Unbehandeltes oder gut gereinigtes, trockenes Holz wird mit dem Wachs und einem Tuch aus Leinen eingerieben. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Auftrag nicht zu reichlich ausfällt. Alles, was von dem Holz nicht mehr aufgenommen werden kann, macht die Oberfläche leicht klebrig. Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten kann nach Wunsch mit einem groben Wollfilz nachpoliert werden. So entsteht eine warm-seidige Oberfläche, die die verborgenen Holzstrukturen imposant zur Geltung bringt.
Für große Flächen ist Holzwachs zum Teil auch in flüssiger Form erhältlich, da es sich so leichter verteilen lässt. Bitte achten Sie auf ausreichend Belüftung des Raumes während der Einarbeitung und der anschließenden Trocknungszeit, da die in dieser Phase freiwerdenden Dämpfe ungesund sind. Sind diese verflogen, ist das behandelte Stück jedoch auch für Allergiker unbedenklich.
Anwendungsbereiche
Spezielles Holzwachs eignet sich für fast alle Holzteile im Außenbereich. Sie werden staunen, wie eindrucksvoll die natürliche Maserung und Färbung des Holzes durch die Behandlung hervortritt. Zudem werden die Oberflächen unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Abrieb. Schmutz dringt nicht mehr direkt ein, und meist reicht ein leicht angefeuchteter Lappen zum Abwischen und Säubern der Holzteile.
Ölen oder Wachsen: Wofür ist welche Methode am besten geeignet?
Nachdem wir nun die Eigenschaften sowie die Verarbeitungshinweise von Holzöl und Holzwachs etwas näher kennengelernt haben, stellt sich die Frage, welches Verfahren für welche Einsatzzwecke am besten geeignet ist.
Vor- & Nachteile von Holzölen
Holzöl dringt tief in das Material ein und lässt die Holzoberfläche dunkler und glänzender erscheinen. Es hebt die natürliche Maserung hervor und intensiviert die Farbe des Holzes. In Fachkreisen spricht man auch davon, dass Öl das Holz „anfeuert“. Zugleich sorgt das Öl dafür, dass die Poren nicht verschlossen werden, somit bleibt das Holz dampfdurchlässig. Den Effekt nutzen viele beim Streichen, bzw. Ölen der Terrassendielen.
Allerdings weisen Holzöle den Nachteil auf, dass kein besonders langlebiger Schutz gegen Witterungseinflüsse und Abnutzung erzielt wird. Daher sollte eine Oberflächenbehandlung mit Öl - je nach Stärke der Witterungseinflüsse - alle ein bis drei Jahre erfolgen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass geöltes Holz relativ empfindlich auf die Einwirkung durch Feuchtigkeit reagiert. Für Gegenden, in denen es sehr viel regnet und/oder die lange und strenge Winterperioden aufweisen, ist die Behandlung mit Öl daher weniger geeignet.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Holzöle bieten Schutz gegen leichte Witterungseinflüsse ohne extrem viel Nässe sowie gegen die meisten Formen von Verschmutzungen. Das Öl versiegelt die Oberfläche allerdings weniger stark, als es zum Beispiel mit Holzwachs oder mit Lacken der Fall ist.
Vor- & Nachteile von Holzwachsen
Spezielle Holzwachse weisen eine zähere und dadurch weniger flüssige Konsistenz als Holzöle auf. Daher ist die Verarbeitung etwas aufwendiger als beim Auftrag von Öl. Die Unterschiede der beiden Holzschutzmethoden zeigen sich bereits an der Optik der Oberflächen. Mit Holzwachs behandelte Oberflächen erscheinen glatter und optisch matter, als es bei Anstrichen mit Öl der Fall ist. Der optische Effekt des „nassen Holzes“ tritt hier nicht auf. Durch das Auftragen von Wachs verändert sich die natürliche Optik des Holzes viel weniger stark als durch die Behandlung mit Öl. Nach Wunsch kann durch das auf die Behandlung folgende Polieren des Holzes ein mehr oder weniger starker Glanzeffekt erreicht werden.
Der Hauptvorteil bei der Verwendung von Wachs zur Oberflächenbehandlung von Holz liegt darin, dass das Wachs viel effektiver von dem Eindringen von Feuchtigkeit schützt. Zudem zeigen sich mit Wachs behandelte Flächen widerstandsfähiger gegen Beschädigungen durch physischen Abrieb.
Ebenso wie Holzöl weist aber auch Wachs spezifische Nachteile auf. Einer dieser besteht darin, dass Wachs deutlich empfindlicher auf Temperatureinflüsse reagiert, insbesondere auf Wärme. Man kennt den Effekt von Kerzen - im Sommer wird das Wachs schnell weich. Da Wachs viel weniger in die Holzoberfläche eindringt, schützt es diese dann nicht mehr so effektiv, wenn das Wachs weicher wird.
Die Kombination von Öl und Wachs
Inzwischen gibt es sogenannte Hartwachsöle auf dem Markt, welche die individuellen Eigenschaften von Holzölen und Holzwachsen kombinieren sollen. Die Hersteller versprechen, dass solche Produkte die gefällige Optik von geölten Holzflächen hervorrufen, zugleich aber auch dem Material eine höhere Widerstandsfähigkeit verleihen, insbesondere gegen das Eindringen von Feuchtigkeit. Die darin enthalten Wachse sorgt dafür, dass die Oberfläche eine stärkere Versiegelung erfährt, während das enthaltene Holzöl für die Pflege verantwortlich ist und für die gewünschte Optik sorgt. Ein solches Produkt kann einen guten Kompromiss darstellen.
Holz lackieren als dritte Option
Wer sich einen optimalen Schutz für seine Holzteile im Außenbereich wünscht, der kommt um eine Lackierung nicht herum. Deckende Lacke sorgen dafür, dass die Holzoberfläche versiegelt wird. Ein Eindringen von Feuchtigkeit lässt sich damit sehr stark reduzieren bzw. gänzlich unmöglich machen. Allerdings hält auch eine solche Lackierung nicht ewig. Man kennt das von Holzteilen, die im Außenbereich Sommer wie Winter der Witterung ausgesetzt sind: Irgendwann fängt der Lack an zu reißen und blättert in der Folge ab. Der Oberflächenschutz ist damit dahin. Daher sollten auch lackierte Holzteile regelmäßig geprüft und eventuell mit einer Lackauffrischung versehen werden.
Allerdings hat auch das Lackieren einige Nachteile. Neben den teilweise bedenklichen Inhaltsstoffen gängiger Holzlacke leidet natürlich auch die Optik des Materials. Lackiertes Holz wirkt oft steril, die natürliche Maserung ist nicht mehr sichtbar und die schöne Natürlichkeit des Materials ist dahin. Wer diese Nachteile in Kauf nimmt, erhält jedoch mit der Lackierung seines Holzes den besten Schutz vor Verwitterung und Abnutzung im Vergleich zu allen anderen Verfahren.
Fazit: Holz ölen, wachsen, lackieren?
Es gibt verschiedene Methoden, um Holz im Außenbereich vor Witterungseinflüssen und der damit verbundenen Alterung sowie vor Abnutzung zu schützen. Jedes Verfahren besitzt spezifische Vor- und Nachteile. Welches Verfahren letztendlich gewählt wird, hängt von der vorherrschenden Witterung, der gewünschten Optik und anderen Gegebenheiten ab. Wer einen vollumfänglichen Schutz wünscht, ist mit dem Lackieren am besten beraten. Entsprechende Lacke und Holzfarben in hochwertiger Qualität finden Sie bei uns im Onlineshop in großer Auswahl.
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Titelbild: ©iStock/kanvag
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