Gewächshaus isolieren: So geht’s mit Folie in 8 Schritten!

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Sie wollen Ihr Gewächshaus ganzjährig nutzen, zum Beispiel, um darin kälteempfindliche Pflanzen wie Oleander und Oliven in Kübeln sicher zu überwintern? Dann darf die Innentemperatur im Gewächshaus selbst bei Frost nicht zu allzu tief fallen. Mit einer Isolierfolie lässt sich das Gewächshaus dämmen (isolieren), damit Kälte den Pflanzen darin nichts anhaben kann. Bei beheizten Gewächshäusern hilft die Folie, die Heizkosten zu minimieren und somit bares Geld zu sparen. Wie Sie das Gewächshaus mit Folie isolieren, erklären wir Ihnen hier Schritt für Schritt.

In unseren Breitengraden müssen Sie von Oktober bis März mit Frost rechnen und selbst im späten Frühling treten vereinzelte Nachtfröste unverhofft auf. Ein mit Folie isoliertes Gewächshaus verspricht Schutz vor Kälte – Ihre Pflanzen haben damit in der kalten Jahreszeit einen ausreichend warmen Platz zum Wachsen.

Gewächshaus isolieren: Das bringt es

Es gibt gute Gründe, ein Gewächshaus zu isolieren. Eine Gewächshaus-Isolierung bringt Ihnen

  1. ein Gewächshaus, in dem es auch bei frostigen Außentemperaturen warm genug für Pflanzen bleibt. Sie können Ihre kälteempfindlichen Lieblinge darin unbeschadet überwintern.
  2. in Gewächshaus, für dessen Beheizung Sie gegebenenfalls weniger Energie verbrauchen. Die Gewächshaus-Isolierung spart daraus resultierend Energiekosten (Heizkosten) und Umweltbelastungen (CO2-Emissionen).

Unser Tipp:Wer die Isolierung gegen Kälte so am Gewächshaus befestigt, dass sie sich in der warmen Jahreszeit komfortabel entfernen und bis zum erneuten Gebrauch lagern lässt, der kann sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: In den sonnenreichen Monaten macht es Sinn, anstelle der lichtdurchlässigen und wärmedämmenden Isolierung eine schattenspende anzubringen, die somit Hitzeschutz leistet.

Gewächshaus isolieren: Das sind die Möglichkeiten

Wir stellen Ihnen hier die Methoden und Materialien zum Dämmen beziehungsweise Isolieren des Gewächshauses vor, die sich in der Praxis bewährt haben.

Gängige Dämmmaterialien für die Gewächshaus Isolierung

Grundsätzlich ließe sich ein Gewächshaus - egal ob Gewächshaus aus Glas oder Kunststoffgewächshaus - durchaus mit den Dämmstoffen isolieren, die sich im Haus- und Gartenbau wegen ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit (U-Wert) bewährt haben. Zu nennen wäre hier allen voran der im Hausbau meistverbreitete synthetische Dämmstoff Styropor (eine Handelsmarke der BASF für Polystyrol) sowie mineralische Dämmstoffe wie Stein- oder Glaswolle und natürliche Dämmstoffe wie Kork und Holzwolle. Während die wärmedämmende Wirkung dieser Dämmmaterialien recht gut ist, sind sie alle jedoch lichtundurchlässig – und scheiden daher als Dämmmaterial fürs Gewächshaus aus: Denn Licht ist nun einaml existentiell für Pflanzen (Stichwort: Photosynthese). Daher sind lichtdurchlässige Dämmmaterialien zur Gewächshaus-Isolierung ratsam. Dazu zählen:

  • Luftpolsterfolie (auch Noppenfolie genannt)
  • Gitterfolie
  • gelochte Abdeckplanen
  • Hohlkammerstegplatten
 

Lichtdurchlässige Luftpolsterfolie als Isolierfolie fürs Gewächshaus

Luftpolsterfolie ist Ihnen sicher als Verpackungsmaterial geläufig. Die Isolierfolie gibt’s als Rollenware vom Meter zu kaufen. Die Rollen sind üblicherweise zwei Meter breit. Es gilt: Je schmaler die Folienbahn ist, desto aufwendiger ist ihre Anbringung und desto höher ist das Risiko für unerwünschte Wärmebrücken zwischen den einzelnen Bahnen.

Der typische Aufbau solcher Noppenfolien ist dreilagig: Zwischen zwei Folienbahnen befinden sich die namensgebenden Luftpolster – mit Luft gefüllte Noppen. Es gilt: Je größer die Noppen sind, desto stärker ist das Luftposter und desto stärker ist auch die damit erreichbare Dämmwirkung.

Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf von Noppenfolie zur gewächshaus-Isolierung auf

  • deren Stärke (empfohlen werden mindestens 80 Mikrometer (my oder μ)
  • und eine hohe UV-Stabilität. Wird Letztere nicht vom Hersteller angegeben, sollten Sie im Handel explizit danach fragen. Faustregel: Rechnen Sie bei UV-stabilen Folien mit einer Lebensdauer von drei bis sechs Jahren.
  • Hochwertige Luftpolsterfolie hat zudem oft ein sogenanntes Nagelband an Kanten, das das Befestigen der Folie erleichtert.

Gitterfolie als Isolierfolie fürs Gewächshaus

Gitterfolie ist eine spezielle, mehrlagige Gewächshausfolie in einer Gitterstruktur, die sich wegen ihrer hohen Reißfestigkeit und Witterungsbeständigkeit (inklusive UV-Beständigkeit) beim Bau von Gewächshäusern, Frühbeeten, Treibhäusern oder zum Abdecken von Feldern ebenso bewährt hat wie als Abdeckfolie im Hausbau, beispielsweise, um beim noch nicht fertigen Haus das Eindringen von Regen oder Schnee zu verhindern. Sie eignet sich bedingt auch zur Isolierung des Gewächshauses. Gitterfolie gibt’s in farblos und farbig, wobei farbige Folie gegebenenfalls schattiger wirkt. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dieser Isolierfolie um Abdeckplanen, die der Lichtdurchlässigkeit halber gelöchert sind. Die Planen lassen sich komfortabel aufrollen und punkten mit langer Lebensdauer. Als Isolierfolie sind sie bedingt geeignet.

Gelochte Abdeckplanen als Isolierfolie fürs Gewächshaus

Wie der Name schon sagt, handelt es sich dieser Isolierfolie um Abdeckplanen, die der Lichtdurchlässigkeit halber gelöchert sind. Die Planen lassen sich komfortabel aufrollen und punkten mit langer Lebensdauer. Als Isolierfolie sind sie bedingt geeignet.

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Hohlkammerstegplatten als Isoliermaterial fürs Gewächshaus

Hohlkammerstegplatten, wie sie auch bei Terrassenüberdachungen zum Einsatz kommen, isolieren dank der luftgefüllten Hohlkammern Wärme recht gut. Die Hohlkammerstegplatten sind besonders langlebig.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag: So bauen Sie ihr Gewächshaus nachhaltig und umweltbewusst

Bewährte Dämmmethoden fürs Gewächshaus

Die oben aufgeführten Isoliermaterialien für Gewächshäuser lassen sich sowohl innen als auch außen anbringen.

Gewächshaus isolieren: Von innen oder außen – was ist besser?

Gegen die Anbringung von Isolierfolie außen am Gewächshaus spricht die mechanische Belastung, die aus der Strahlung der Sonne (UV-Licht) sowie Wind und Wetter (Niederschlag, Temperaturen und Feuchtigkeit) resultiert. Manche finden auch die Optik dieser Lösung nicht besonders schön. Abhilfe würde eine Anbringung der Gewächshausisolierung von innen schaffen, die allerdings die große Gefahr birgt, dass sich zwischen Gewächshauswand und Isolierfolie Kondenswasser bildet, das das gesunde Klima im Gewächshaus verschlechtert. Es kann bei Frost auch gefrieren und dabei die Scheiben zerstören.

Unser Tipp: Es gibt eine Faustregel, die besagt, kleine Gewächshäuser von außen zu isolieren und große von innen.

Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Isolierung dauerhaft anzubringen oder so, dass Sie sie entsprechend der Jahreszeit flexibel austauschen können: Im Winter isolieren Sie das Gewächshaus wärmedämmend, im Sommer schattenspendend.

Gewächshaus isolieren: Dauerhaft oder flexibel: Was ist besser?

Zur dauerhaften Anbringung einer Noppenpolsterfolie greifen Sie im einfachsten Fall zu doppelseitigem Klebeband.

Besser und sicherer sind allerdings handelsübliche Befestigungssysteme, zum Beispiel spezielle Folienhalter, die mit ihrer Unterseite auf die Scheiben beziehungsweise Profile des Gewächshauses geklebt werden, entweder per Saugnapffuß oder per Silikonkleber. Ist der Spezialkleber vorschriftsmäßig aufgebracht und ausgehärtet, drücken Sie die Folie auf die metallenen Gewindestifte des Halters und arretieren diese mit den dafür vorgesehenen Kappen (Kunststoffmuttern). Zum Befestigen der Unterkanten der Folien eignet sich handelsübliches Silikon in glasklarer Ausführung. Die Kältebrücken, die typischerweise zwischen den einzelnen Folienbahnen entstehen, können Sie mit speziellem Klebeband verbinden. Dank dieses Befestigungssystems können Sie die Folien nach ihrem Wintereinsatz leicht abnehmen und über den Sommer einlagern. Das macht die Isolierung flexibel.

Unser Tipp: Für Gewächshäuser mit dauerhaft angebrachter Isolierfolie gibt es sogenannte Schattiernetze, die Sie im Sommer übers Gewächshaus werfen, um die Pflanzen im Gewächshaus vor einem Hitzschlag zu bewahren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Befestigung von Isolierfolie am Gewächshaus

Mit etwas Geschick können Sie die Gewächshaus-Isolierung gut in Eigenleistung ausführen. Bevor Sie mit der eigentlichen Isolation beginnen, sollten Sie allerdings sicherstellen, dass das Gewächshaus abgedichtet ist.

Vor der Gewächshaus-Isolierung mit Folie: Undichten beseitigen

Denn durch offene Fugen, Spalte und Ritzen dringt Kälte ins Gewächshaus ein und Wärme geht ungenutzt an die Umwelt verloren. Bei einem beheizten Gewächshaus geht so bares Geld flöten. Undichten

müssen Sie abdichten. Schnell und effektiv gelingt Ihnen das mit Silikon – das ist beständig gegenüber UV-Licht, jeder Art von Witterung und es bringt eine lange Lebensdauer mit. Außerdem macht Ihnen eine Silikonabdichtung keine Korrosionsprobleme und hält prima auf nahezu jedem Trägermaterial. Dichtungen an Fenster und Türen prüfen Sie idealerweise regelmäßig und erneuern diese falls nötig.

Gewächshaus mit Isolierfolie dämmen: Eine Anleitung in 8 Schritten

Die folgenden Schritte müssen Sie beachten, um Luftpolsterfolie zur Gewächshaus-Isolierung zu befestigen:

  1. Reinigen Sie die Scheiben des Gewächshauses gründlich, bevor Sie die Folie befestigen. Damit sorgen Sie für maximalen Lichteinfall, der von der Folie später naturgemäß geschmälert wird. Wichtig: Die Scheiben müssen absolut fettfrei sei, damit die Befestigungshelfer (siehe oben) haften.
  2. Auf die Unterseite des Folienhalters kommt dann etwas Silikonkleber.
  3. Platzieren Sie die Folienhalter am besten in den Scheibenecken/auf den Profilen. Pro laufendem Meter Scheibenkante/Profil sollten es drei Halter sein.
  4. Befestigen Sie die Luftpolsterfolie zuerst oben, indem Sie sie auf den Metallstift stecken und dann die Kunststoffmutter aufschrauben.
  5. Entrollen Sie anschließend die Folie – und befestigen Sie sie nach und nach auf den zuvor angebrachten Stiften. Lassen Sie sich dabei am besten von einem Paar Helfershänden unterstützen. Wichtig: Die Folie sollte nicht auf den Boden gelegt werden, da sie verschmutzen könnte. Und Schmutz bedeutet weniger Lichteintrag!
  6. Schneiden Sie die Folie unten passend zu. Das geht mit einer Schere ebenso gut wie mit einem Cutter.
  7. Auf diese Weise isolieren Sie rundum alle Scheiben des Gewächshauses. Die Folienbahnen sollten sich dabei mindestens zehn Zentimeter überlappen.
  8. Das Dach ist nur dann zu isolieren, wenn es nicht aus Hohlkammerstegplatten gemacht ist.

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Titelbild: ©iStock/peplow
Artikelbilder: Bild1: ©iStock/Floor_; Bild2: ©iStock/Spencerrabin; Bild3: ©iStock/peplow; Bild4: ©GartenHaus GmbH

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