Tagein, tagaus ist Ihr Terrassenbelag den Kräften der Natur ausgesetzt. Je nach Art des Belags mal früher, mal später hinterlassen Sonne, Wind, Regen, Frost, Eis und Schnee ihre Spuren. Die beeinträchtigen sowohl die Optik des Terrassenbelags als auch seine Funktionalität. Unser Ratgeber informiert darüber, wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie Terrassendielen oder Terrassenfliesen ausbessern möchten.
Was Sie zu Terrassenbelägen wissen sollten
Es gibt viele verschiedene Terrassenbodenbeläge, die sich im Material und damit in ihren materialbedingten Eigenschaften (Optik, Verarbeitung, Verlegung, Pflege) unterscheiden.
Folgende vier Belagtypen haben sich für Terrassen gut bewährt:
- Dielen: Aus den Dielenbrettern schaffen Sie sich einen Terrassenbelag, der wie ein Dielenboden aussieht, wie er für Innenräume typisch ist. Allerdings sind Terrassendielen mit zwei Oberflächen zu haben: glatt und geriffelt.
- Fliesen und Platten: Mit Platten und Fliesen kommt ein Terrassenbelag zustande, der Stein- oder Fliesenböden von Innenräumen gleicht - oder einem Bürgersteig neben der Fahrbahn.
- Steine: Mit Pflastersteinen bepflastern Sie Flächen, wie sie in Stadt und Land auf Straßen, Plätzen oder Gehwegen üblich sind.
- Schüttgut: Mit Kies und Splitt schütten Sie einen Terrassenboden auf, der einem Kies- oder Splittweg gleicht.
Diesen vier Terrassenbelag-Typen lassen sich jede Menge Terrassenbeläge zuordnen:
- Terrassendielen können aus Holz oder dem Verbundstoff WPC, ein Verbund aus Holzmehl und Kunststoff, beschaffen sein.
- Terrassenplatten gibt es aus Stein in Form von Betonplatten, Natursteinplatten und Polygonalplatten zu kaufen.
- Terrassenfliesen sind in dreierlei Qualität zu haben: Klickfliesen aus Holz, WPC und Naturstein, Holzfliesen sowie Außenfliesen aus Feinkeramik und Grobkeramik (sogenannte Spaltplatten).
- Terrassensteine können Sie als sogenanntes Funktionspflaster beziehungsweise Zierpflaster aus Beton und als Natursteinpflaster kaufen.
- Terrassenkies und -splitt gibt’s aus Naturstein in verschieden Qualitäten (scharfkantig, abgerundet).
In unserem Beitrag Bodenbeläge für Terrassen stellen wir die gängigen Terrassenböden und ihre typischen Eigenschaften ausführlich vor. Das Verlegen von Terrassendielen und das Verlegen von Terrassenplatten erklären wir in den verlinkten Ratgebern.
Warum Sie Schäden am Terrassenboden immer sofort ausbessern sollten: Terrassenbelag erneuern 1x1
Schadhafte Teile des Terrassenbodens verkürzen dessen Haltbarkeit. Sie sollten daher grundsätzlich über die Haltbarkeit der Beläge Bescheid wissen und die Gründe dafür kennen, warum Sie sichtbar werdende Schäden sofort ausbessern sollten.
Haltbarkeit von Terrassenbelag variiert stark
Die Haltbarkeit von Terrassenbelag variiert in Abhängigkeit vom Material. Wechselndes Wetter und stetes Begehen nutzen den Terrassenbelag zudem ab, Holz zeigt dabei eher Abnutzungsspuren als WPC, Keramik oder Stein.
- Einfaches Kiefernholz beispielsweise muss im ungünstigen Fall schon nach 5 bis 10 Jahren erneuert werden, während tropisches Teakholz gut 25 Jahre seine Dienste tut.
- Bei Terrassenböden aus hartgebrannten Keramikfliesen, Steinplatten und Steinen können Sie gut und gerne mit 20, 30 und mehr Jahren Haltbarkeit rechnen.
- Kies und Splitt sind zwar an für sich von ähnlich langer Haltbarkeit. Doch das Schüttgut verschmutzt leicht und lässt sich nur schwer reinigen. Daher wird es aus optischen Gründen eher mal ausgetauscht.
Neigt sich die Haltbarkeit eines Terrassenbodens dem Ende, ist es an der Zeit, ihn auszutauschen. Komplett.
Zwischendrin geht es darum, dass Sie angesichts von Schäden an einzelnen Dielen, Fliesen, Platten oder Steinen unmittelbar handeln und diese ausbessern, um so Optik und Funktionalität des Terrassenbelags als Ganzes möglichst lange wie original zu erhalten. In Kombination mit einer zum Terrassenboden passenden Pflege holen Sie so das Maximum an Lebensdauer aus Ihrem Terrassenbodenbelag heraus.
Wichtig: Das Ausbessern von beschädigten Terrassendielen & Co. rechnet sich für Sie, denn eine einzelne Terrassendiele, -fliese oder -platte ist mit weniger handwerklichem und finanziellem Aufwand ausgebessert als ein kompletter Terrassenboden.
Reparieren Sie die Schäden am Terrassenboden dagegen nicht sofort, können die schnell größeres Ausmaß annehmen. Mitunter führen sie dazu, dass Ihr Terrassenbodenbelag vor seiner üblichen Zeit komplett am Ende ist und schlimmstenfalls auch schon die Unterkonstruktion Schaden genommen hat und mit erneuert werden muss. Das geht ins Geld.
Unser Tipp: Grundsätzlich sollten Sie Ihren Terrassenbelag ein bis zwei Mal jährlich, am besten jeweils
einer sorgfältigen Sichtprüfung unterziehen. So spüren Sie Schäden rechtzeitig auf. Es hängt vom Grad der sich dabei zeigenden Schäden ab, wie Sie anschließend vorgehen sollten.
Dielen und Fliesen aus Holz ausbessern: So machen Sie‘s richtig!
Terrassendielen und -fliesen aus Holz reagieren auf das UV-Licht der Sonne, auf Niederschläge und von unten aufsteigende Feuchtigkeit anders als Dielen aus WPC: Holzbeläge nehmen schneller Schaden.
Vergrauung von Holz-Terrassendielen und -fliesen
Der Naturstoff Holz leidet von den gängigen Terrassenbelägen am ehesten unter den Einflüssen wechselnder klimatischer Verhältnisse. Holz vergraut natürlicherweise. Das Grau können Sie entweder wohlwollend tolerieren, zum Beispiel, weil
- Grau als Terrassenbodenfarbe gerade ein angesagter Trend bei der Gestaltung moderner Terrassen ist,
- die natürliche Vergrauung sowieso einsetzt und
- sie keine Schäden anrichtet.
Oder Sie gehen gezielt dagegen vor. Zum Beispiel, indem Sie die von Schmutz gereinigte und komplett getrocknete Holzbodenterrasse mit einem speziellen, am besten farblosen Terrassenöl behandeln – farbpigmentierte Öle bilden insbesondere bei Mehrfachanwendung Flecken. Das Öl erhält die natürliche Holzfarbe und schützt vor weiterem Vergrauen.
Oberflächliche Kratzer auf Holzbelag
Weist der Holzdielen-Belag nur oberflächliche Schäden auf, können Sie den Terrassenboden längs zur Holzrichtung abschleifen und danach mit Öl pflegen oder mit Lack neu versiegeln.
Unser Tipp: Sind nur einzelne Kratzer zu sehen, können Sie diese auch einfach wegbügeln: Legen Sie dazu ein feuchtes Tuch auf die verkratze Stelle, nehmen Sie ein Bügeleisen zur Hand, das auf das Bügeln von Wolle eingestellt ist, und bügeln Sie damit über die Kratzer. Die Holzfasern quellen beim Bügeln auf und schließen so den Kratzer bestenfalls.
Oder Sie versuchen, einem Kratzer mit einer Walnuss beizukommen: Knacken Sie dazu eine frische Walnuss und reiben Sie den Walnusskern mit leichtem Druck über den Kratzer. Dabei setzt sich etwas Nussmasse im Holz ab, die leichte Kratzer im Holz verschließt. Abschließend müssen Sie die Stelle mit einem weichen Lappen nachputzen.
Schadensfall: Schadhafte Holzdielen oder -fliesen
Zeigen sich einzelne Terrassendielen schadhaft, sollten Sie diese gegen neue austauschen. Es lohnt sich also, immer ein paar Dielenbretter oder Fliesen vom Verlegen aufzubewahren!
Dielen und Fliesen aus WPC ausbessern: So machen Sie‘s richtig!
WPC-Terrassenbelag gilt als witterungsbeständig und robust. Dennoch gibt es Schadensfälle, die Sie zügig beheben sollten.
Flecken auf WPC-Terrassendielen und -fliesen
- Zeigen sich auf WPC-Böden Wasserflecken mit bräunlichem Rand, zum Beispiel beim Verschieben von Pflanzgefäßen oder Terrassenmöbeln, dann wäscht der nächste Regen diese bestenfalls fort, ohne dass Sie einen Handschlag tun müssen. Gibt’s eine Terrassenüberdachung funktioniert das nicht. In diesem Fall müssen Sie den Wasserfleck mit lauwarmen Wasser, einer Bürste und gegebenenfalls einem ökologischen Reiniger wegputzen.
- Stockflecken entstehen dort schnell, wo es einer Terrasse an ausreichend Gefälle fehlt. Stockflecken bekommen Sie mit derselben Vorgehensweise vom WPC-Boden runter wie Wasserflecken (siehe oben).
- Öl- und Fettflecken auf WPC-Terrassendielen werden Sie nur los, wenn Sie schnell handeln. Andernfalls ziehen Öl oder Fett in den Verbundstoff ein. Auch gegen Öl- und Fettflecken helfen Wasser mit etwas Reiniger und viel klares Wasser zum Abspülen.
Hartnäckige Flecken, Kratzer und Brandlöcher auf WPC-Terrassendielen und -fliesen
Hartnäckige Flecken, Kratzer oder gar Brandlöcher nach dem Grillen?
- Bei angerautem WPC-Belag können Sie den Schaden mit grobem Schleifpapier und einem Schleifklotz entlang der Holzstruktur bearbeiten. Gleiches gilt bei Kratzern und besonders hartnäckigen Flecken.
Unser Tipp: Schleifen Sie dabei nur so viel Material ab, wie nötig. Den dabei zunächst deutlichen Farbunterschied zum Rest der Terrasse gleichen Wind und Wetter später aus.
- Bei glattem, ungebürstetem WPC dagegen wird herstellerseits vom Abschleifen abgeraten.
Unser Tipp: Für manche WPC-Dielen gibt es den Tipp, Kratzer mit einem Heißluftfön auszubessern. Gegen tiefe Kratzer, Brandlöcher oder hartnäckige Flecken hilft jedoch meist nur ein Austausch der Diele oder Fliese.
Terrassenplatten und -fliesen aus Stein ausbessern: So machen Sie‘s richtig!
Wenn Sie beim Check der Terrasse lose oder geborstene Platten oder Fliesen entdecken, was im Jahreszeitenwechsel ziemlich häufig vorkommt, sollten Sie diese sofort austauschen. Wir erklären die Schritt für Schritt Anleitung am Beispiel einer kaputten Terrassenfliese.
Schritt 1: Kaputte Fliese entfernen
Fräsen Sie die Fuge rund um die kaputte Fliese weg, beispielsweise mit einer Mini-Bohrmaschine mit speziellem Diamant-Fräskopf. Anschließend können Sie die schadhafte Fliese mit Hammer und Meißel entfernen, ohne dass dabei die Nachbarplatten Schaden nehmen.
Schritt 2: Untergrund säubern und abdichten
Säubern Sie den Untergrund komplett von Fliesenkleberresten und dichten Sie ihn mit Balkon- und Terrassenabdichtung ab. Dann kleben Sie angrenzende Fliesen mit einem Klebeband ab.
Schritt 3: Neue Terrassenfliese einkleben
Rühren Sie eine kleine Menge Fliesenkleber an und verteilen Sie sie auf der Fläche („durchkämmen“ mit Zahnspachtel). Setzen Sie die neue Fliese ein, richten Sie sie exakt aus und drücken Sie sie an. Entfernen Sie das Klebeband und lassen Sie die Fläche 24 Stunden lang trocknen.
Schritt 4: Verfugen
Zum Verfugen (nach Ablauf der 24 Stunden Trocknungsphase) eignet sich ein Fugenmörtel. Rühren Sie ihn an und arbeiten Sie ihn mit einem Spachtel diagonal zum Fugenverlauf ein, bis alle Fugen gleichmäßig gefüllt sind. Ziehen Sie Reste davon mit dem Gummiwischer ab.
Schritt 5: Abschlussarbeiten
Für den ausstehenden „Wischtest“ wischen Sie nach einer Viertelstunde mit der Hand über die Fliese. Erst wenn der Mörtel staubig und trocken ist, dürfen Sie die Fläche mit einem Schwammbrett (diagonal zum Fugenverlauf) abwaschen.
Wir wünschen viel Erfolg beim Terrassenbelag erneuern!
Sie suchen zusätzliche Infos zum Thema Terrassenbelag? Dann schauen Sie sich jetzt direkt in unserem Ratgeber um!
Oder Sie schauen auf unserem Pinterest-Kanal vorbei. Dort haben wir viele schöne Boards zum Thema zusammengestellt, zum Beispiel zu Terrassenüberdachungen.
Folgen Sie uns auch gerne auf Facebook, Instagram und Twitter, damit Sie keinen unserer neuen Artikel mehr verpassen.
***
Artikelbild: ©iStock/Halfpoint
Beitragsbilder: Bild 1: ©iStock/irina88w; Bild 2: ©iStock/wabeno; Bild 3: ©iStock/Alberto Masnovo; Bild 4: ©iStock/Bigpra; Bild 5: ©iStock/vallefrias
Bitte wählen Sie Ihr Land und Ihre Sprache:
Wir haben festgestellt, dass Sie aus einen anderen Land kommen. Möchten Sie den Shop wechseln? Wir freuen uns, Ihnen GartenHaus Produkte in vielen Ländern anzubieten. Jedoch unterscheiden sich Verfügbarkeiten, Preis und Versandoptionen. Leider können wir keinen internationalen Versand anbieten.