Eine Sauna ist brandgefährlich! Wir erklären Ihnen in diesem Ratgeber zum Thema Sauna Brandschutz, wie Sie die Brandgefahr in Ihrer Sauna auf ein Minimum beschränken. Sie bekommen von uns die 4 häufigsten Brandursachen genannt und 15 Tipps, wie Sie den Brandschutz in Ihrer Sauna erhöhen!
Feuer! Die Sauna brennt! – Fragt man die Internet-Suchmaschine Google nach der Wortkombi „Sauna brennt“, liefert die allein in der Rubrik News schon nach einer Viertelsekunde mehr als 5.000 Ergebnisse.
Bei den ersten drei Meldungen handelte es sich zum Zeitpunkt unserer Suche um brennende Saunen in Kellern von Privathäusern. Die vierte Meldung beschreibt den Brand einer Sauna in einem freistehenden Saunahaus aus Holz. Die fünfte berichtet von einer brennenden Sauna in einer öffentlichen Wellness-Oase. Soweit eine Momentaufnahme in Deutschland, Anfang November 2021.
Die Frage ist, ob diese Momentaufnahme das Brandgeschehen in deutschen Saunen realistisch wiedergibt. Die Suche nach repräsentativen statistischen Daten zu Saunabränden, die eine Antwort darauf liefern könnten, ist recht unergiebig.
Lediglich das Fachmagazin Schadenprisma hat sich auf die Suche nach Zahlen und Fakten zu Saunabränden gemacht und Spannendes herausgefunden. In seiner Onlineausgabe schreibt es, dass mehr als die Hälfte der Saunabrände (rund 60 Prozent) in privaten Saunen entstünde, der Rest in gewerblichen und kommunalen Saunen.
Saunabrand: Wo brennt’s denn?
Das Magazin Schadensprisma hat die Ergebnisse seiner Internetrecherche mit den Daten vom Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) verglichen. Das ist nach eigenen Angaben eine Institution der öffentlichen Versicherer. Im Auftrag seiner Mitgliedsunternehmen und im Dienste der Öffentlichkeit beschäftige das IFS bundesweit Naturwissenschaftler und Ingenieure, die Schadensfälle, darunter auch Brände, untersuchen und Maßnahmen zur Schadensverhütung erarbeiten würden.
Die aktuellste Brandursachenstatistik 2020 sowie eine Gesamtstatistik der Brandursachen 2002 bis 2020 vom IFS finden Sie im Internet als PDF-Datei zum kostenlosen Download. Nimmt man alle Ergebnisse zusammen, die des Magazins Schadenprisma und die des IFS, kommt man zu folgenden Erkenntnissen:
- In Deutschland brennen jährlich um die 100 Saunen. Die Dunkelziffer dürfte allerdings deutlich höher liegen, da nicht jeder Saunabrand in der Presse gemeldet wird. Und die Zahlen des Magazins Schadensprisma basieren auf Meldungen zu Saunabränden im Internet.
- Der Großteil der Saunabrände entsteht in Wohngebäuden. Ein kleinerer Teil in gewerblichen und kommunalen Gebäuden.
- Es geraten mehr Saunen in Gebäuden in Brand (sogenannte Innensaunen) als Außensaunen.
Saunabrand: Die 4 häufigsten Ursachen
Auch der Blick auf die häufigsten Ursachen der Saunabrände ist aufschlussreich, wenn Sie in Sachen Sauna Brandschutz auf Nummer sicher gehen möchten. Die Statistiken besagen, dass
- die meisten Brände in Saunen entstünden, weil brennbare Gegenstände in Brand gerieten (häufigste Schadenursache), die auf dem Saunaofen lagen oder sich zu nah am Saunaofen befanden.
- das Einschalten der Sauna selbst den Brand auslöste (zweithäufigste Schadenursache).
- technische oder elektrische Mängel sich den dritten Platz des Rankings der häufigsten Ursachen von Saunabränden teilen.
- unverdünnte, brennbare Saunaaufgüsse, wenn auch seltener, ebenfalls zu Saunabränden führten.
Sauna Brandschutz nach Vorschrift: Die Brandschutzvorschriften Sauna
Der Deutsche Sauna-Bund e.V. entwickelt seit seiner Gründung im Jahr 1949 Richtlinien für den Saunabau. Sie sollen gewährleisten, dass Sauna-Anlagen sicher und zuverlässig betrieben werden können. Zwar enthielten die Richtlinien für öffentliche Sauna-Anlagen Mindestgrößen und Bedingungen, die von Betreibern der öffentlichen Hand oder der Privatwirtschaft erfüllt werden müssen.
Doch da der sichere und zuverlässige Saunabetrieb auch im Interesse privater Saunabetreiber liegen dürfte, so schreibt der Bund, seien sie für privat genutzte Sauna-Anlagen als Empfehlungen zu verstehen.
Sie finden diese Richtlinien online zum kostenlosen Download (PDF-Datei). Unter dem Punkt „5.5 Saunaraum – Saunakabine“ gibt es konkrete Anweisungen dazu, welche Abmessungen die Saunakabine und die zugehörige Inneneinrichtung haben sollten:
- Raumhöhe (lichte Höhe des Saunaraumes): 2,10 bis 2,40 Meter (m)
- Abstand obere Bank bis Decke: 1,00 bis 1,10 m
- Bankhöhen empfohlen: 0,45/0,90/1,35 m
- Bankbreiten: unterste Bank (Auftrittsbank) empfohlen 0,45 m, Liegebänke mindestens 0,55 m
Auch zur baulichen Ausführung der Sauna gibt der Abschnitt Auskunft, wobei nach Saunen in Schichtbauweise und Massivbauweise unterschieden wird. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag "Elementsauna oder Massivholzsauna – was ist besser?".
Und schließlich finden sich in diesem Kapitel auch Vorschriften zum Saunaheizgerät, darunter zum Brandschutz. So
- dürfe die seitliche Abstrahltemperatur der Heizgerätflächen 100 °C nicht überschreiten, anderenfalls sei das Heizgerät mit einer Schutzwand zu umkleiden.
- In jedem Fall sei ein Berührungsschutz vorzusehen.
- Angrenzende Bänke seien mit einem Geländer zu sichern.
- Im Bereich des Heizgerätes müssten zudem die Wand- und Deckenteile entsprechend den Brandvorschriften beziehungsweise feuerpolizeilichen Auflagen ausgeführt sein.
Zwischenfazit: Sie sehen, allein schon aus der Verbreitung von Saunabränden, aus den häufigsten Brandursachen und aus den Vorschriften zum Sauna Brandschutz können Sie ablesen, wie sich Ihre Sauna brandgeschützt(er) machen lässt.
Mit diesen 15 Brandschutz-Tipps machen Sie Ihre Sauna brandgeschützt! (Checkliste)
Im Folgenden haben wir alle Tipps zum Saunabrandschutz für Sie zusammengetragen, die uns bei der Recherche zum Thema untergekommen sind. Sie können die Liste wie eine Checkliste benutzen, um den Brandschutz Ihrer Sauna zu erhöhen.
10 Brandschutz-Tipps: Aufbau, Einrichtung und Technik
Tipp 1: Halten Sie sich beim Aufbau Ihrer Sauna, insbesondere beim Installieren des Saunaofens, an den zugehörigen Bauplan des Herstellers.
Tipp 2: Richten Sie die Elektrotechnik nur dann eigenhändig ein, wenn Sie das nötige Fachwissen dafür besitzen. Die Elektrotechnik muss den Anforderungen der DIN 57100 /VDE 0100, Teil 703 gerecht werden. Andernfalls sollten Sie diesen Job Fachleuten überlassen.
Tipp 3: Nutzen Sie in der Sauna nur dafür zugelassene Kabel, die hitzebeständig sind. Was dabei zu beachten ist, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Tipp 4: Trennen Sie die Saunaofensteuerung und die Beleuchtung. Letztere sollte außerhalb der Saunasteuerung schaltbar sein.
Tipp 5: Sichern Sie den Saunaofen so ab, dass er nicht als Ablage für Handtücher oder das Aufgussgeschirr dienen kann. Das gelingt Ihnen beispielsweise, indem Sie den Saunaofen so verkleiden, dass alles, was Sie darauf ablegen, abrutscht und zu Boden fällt.
Tipp 6: Herrscht in der Saunakabine Platzmangel, sodass die Abstände zwischen dem Saunaofen und den hölzernen Saunawänden nicht vorschriftsgemäß eingehalten werden können, sollten Sie die Wände dort mit passenden Brandschutzplatten verkleiden. Lassen Sie sich dazu unbedingt fachmännisch beraten!
Tipp 7: Statten Sie Ihre Saunakabine entweder mit Sicherheits-Temperaturbegrenzungen oder mit Temperatursicherungen nach VDE 0631 zum Abschalten der elektrischen Anlage aus, insbesondere, wenn es sich um eine Sauna handelt, die Sie über Zeitschalter oder aus der Ferne vorheizen können. Sollte der Raumtemperaturregler einmal seinen Dienst versagen, können so keine unzulässig hohen Temperaturen auftreten. Kontrollieren Sie die Temperaturbegrenzer mindestens alle sechs Monate auf ihre Funktionstüchtigkeit.
Tipp 8: Das endgültige Einschalten des Saunaofens sollte nur in der Saunakabine mittels eines Sicherheitsschalters möglich sein.
Tipp 9: Tauschen Sie braun verfärbte oder gar schwarz verkohlte Teile der Saunawände aus Holz unbedingt rechtzeitig aus. Denn dieses Holz hat sich im Laufe der Zeit in Vorstufen von Holzkohle verwandelt. Es bindet mehr Sauerstoff und hat infolgedessen eine höhere Entzündlichkeit. Unter bestimmten Voraussetzungen entzündet es sich selbst.
Tipp 10: Installieren Sie in der Nähe der Sauna, am besten im Vorraum, einen Rauchmelder.
5 Brandschutztipps: Bedienung und Verhalten
Tipp 11: Nutzen Sie Ihre Sauna nicht als Abstellraum. Checken Sie vor jeder Inbetriebnahme des Saunaofens, ob darauf Gegenstände wie Handtücher, die leichtentzündlich sind, abgelegt wurden. Entfernen Sie diese gegebenenfalls.
Tipp 12: Während des Aufheizens sollten Sie die Sauna nicht unbeaufsichtigt lassen, sondern regelmäßig checken.
Tipp 13: Verwenden Sie als Aufguss nur Produkte, die nach Vorschrift verdünnt worden sind.
Tipp 14: Lagern Sie die Aufguss-Konzentrate nicht in der Saunakabine.
Tipp 15: Sichern Sie den Saunaofen so, dass er nicht unbeabsichtigt eingeschaltet werden kann.
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Titelbild: ©iStock/farakos
Artikelbilder: Bild 1: ©iStock/BirdHunter591; Bild 2: ©iStock/Grigorev_Vladimir; Bild 3: ©iStock/bernardbodo
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