Der Sommer ist da - und mit ihm die Lust, endlich draußen auf der eigenen Terrasse zu sitzen und schöne Stunden zu verleben. Jetzt muss die Terrasse gepflastert werden. Und da stellt sich die Frage …
Selbst machen oder den Profi ranlassen?
Das Terrasse-pflastern ist nicht zwingend ein Fall für den Profi. Wer die richtigen Materialien und Werkzeuge zur Hand hat und das notwendige handwerkliche Geschick sowie genügend Zeit mitbringt, kann dieses Projekt auch selbst stemmen. Damit das möglichst problemlos gelingt, haben wir eine detaillierte Anleitung zum Terrasse pflastern erstellt.
Terrasse pflastern: Anleitung Schritt-für-Schritt
Wichtige Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor es mit dem Terrasse pflastern losgeht:
- Welcher Pflasterstein soll meine Terrasse schmücken? Tipps generell zu den Bodenbelägen bei Terrassen haben wir in unserem Beitrag „Terrassen Bodenbelag“ zusammengefasst
- Wie ist der Ist-Zustand / Welche Vorarbeiten sind zu erledigen?
- Welches Verlegemuster möchte ich haben?
- Sind alle nötigen Werkzeuge zum Pflastern vorhanden?
Wichtige Vorarbeiten um die Terrasse zu pflasten
Damit beim Pflastern der Terrasse alles reibungslos verläuft, sind einige Vorarbeiten notwendig. Das korrekte Ausführen dieser Arbeiten stellt auch sicher, dass die Terrasse lange schön bleibt, der Boden nicht absackt oder sich unschöne Verformungen bilden.
Den Boden ausheben
Mit der Hand oder einem Bagger muss der zu verlegende Bereich ausgehoben werden. Empfohlen werden ca. 40 cm Aushub, gerade auch in Bezug der Frostsicherheit und Winter Tauglichkeit der Terrasse (was Sie beachten müssen, um Ihre Terrasse winterfest zu machen). Diese 40 cm sind notwendig für eine Schotterschicht (ca. 25 - 30 cm), eine Schicht Split oder Sand (ca. 5 cm) sowie das Pflaster selbst (ca. 8 cm). Nun ist es wichtig, die richtige Menge an Material zu berechnen. Im Anschluss wird dieses bei einer Tiefbaufirma oder einem anderen Baustofflieferanten bestellt.
Als Faustformel verwenden wir: Menge an benötigtem Schotter = Fläche x 25 cm.
Terrasse seitlich begrenzen
Randsteine erfüllen nicht nur die Funktion, die Terrasse an den Seiten zu begrenzen, sie sind auch notwendig, um dem Pflaster Stabilität zu geben. Randsteine gibt es in verschiedenen Höhen (25 / 30 / 40 cm) und Tiefen, meist haben die Steine eine Länge von 100 cm. Die Randsteine benötigen ein solides Fundament, in das sie gelegt werden.
Die Höhe des Fundaments ist wiederum abhängig von der Höhe des Randsteins. Genauso wie beim eigentlichen Pflaster ist auch bei den Randsteinen unbedingt eine Richtschnur in Höhe der Oberkante zu spannen. Gerade bei größeren Terrassen kann das Setzen der Randsteine sonst sehr schnell aus dem Lot laufen. Randsteine werden in der Regel vor dem Unterbau mit Schotter gesetzt.
Falls die Terrasse später einen Sichtschutz bekommen soll, kann dieser hier schon mit eingeplant und mögliche Halterungen direkt positioniert werden.
Terrasse mit Schotter befüllen
Der im letzten Schritt ausgehobene Bereich, in dem dann das Pflaster verlegt werden soll, muss sorgfältig verdichtet werden. Wichtiger Hinweis: Der Schotter sollte lagenweise eingebaut werden, das heißt, er ist nach jeder Lage abzurütteln und zu verdichten. Dadurch gewinnt der Untergrund an Festigkeit. Je besser die Lagen abgerüttelt werden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sich das Pflaster später setzen wird. Da die Körnung durch das Verdichten „näher zusammenrückt“, sollten Sie etwa 3 cm mehr Schotterhöhe berechnen.
Unser Tipp: Es empfiehlt sich (zumindest bei großen Terrassen), die LKW-Ladungen nacheinander zu bestellen, damit immer genug Zeit zum Abrütteln bleibt, und der Schotter - sofern möglich - direkt in den ausgehobenen Untergrund gefüllt werden kann. Hierbei sparen Sie sich die Arbeit, dies mit einem Bagger zu tun.
Fertig sind Sie mit dem Einbringen des Schotters, wenn nach dem Verdichten von der Oberkante Schotter bis zur (geplanten) Oberkante Pflaster noch eine Höhe von ca. 11 cm übrig bleibt. Diese 11 cm berechnet sich aus einer Schicht Split oder Sand (ca. 4 cm) plus der Höhe der Pflastersteine (ca. 8 cm). Beim Abrütteln mit der Rüttelplatte wird sich das Pflaster noch ca. 1 cm senken. Daher ergibt sich folgende Rechnung: 4 cm + 8 cm – 1 cm = 11cm.
Split- oder Sandbettung
Das Pflaster ruht auf einer sauber abgezogenen Bettung aus feinem Splitt oder Sand. Welches Bettungsmaterial verwendet wird, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und auch von den verwendeten Steinen ab - der Anbieter kann hierzu detaillierte Auskünfte geben. In der Regel hängt die Verwendung aber auch davon ab, ob die Terrasse wasserdurch- oder undurchlässig sein soll. Sand mit sehr feiner Körnung lässt kaum Wasser durch, während grobkörnigerer Splitt für eine recht hohe Wasserdurchlässigkeit sorgt.
Der Sand/Splitt wird mit Schaufel oder Schubkarre auf dem Schotterunterbau gleichmäßig verteilt. Es ist empfehlenswert, dazu einen Rechen zu verwenden, damit lässt sich das Material sehr leicht verteilen. Ca. 3 bis 4 cm stark sollte die Schicht Bettungsmaterial sein; diese wird dann sauber abgezogen mit einer Holz- oder Richtlatte.
Was muss ich beim Terrasse pflastern beachten?
Spätestens jetzt kommen die Metallstäbe und die Maurerschnur zum Einsatz. Diese werden auf den gegenüberliegenden Seiten der Terrasse zu einem Drittel mit einem Hammer in den Boden geschlagen. Zwischen den Metallstäben wird die Maurerschnur gespannt. Die Maurerschnur sollte straff gespannt sein, denn sie erfüllt zwei Funktionen. Zum einen stellt sie die spätere Oberkante des Pflasterbelags dar, zum anderen kann man damit das genaue Gefälle der Terrasse festlegen. Ist eine Terrasse mit mehreren Niveau-Unterschieden zu pflastern, empfiehlt es sich, an jede weitere Stelle Metallstäbe einzuklopfen.
So bestimmen Sie das Gefälle der Terrasse
Sobald die Richtschnur gespannt wurde, sollten Sie mit der Richtlatte weiterarbeiten. Um das Gefälle zu bestimmen, ist eine Länge von 2 m sinnvoll, sowie eine weitere Person, die beim Halten der Latte behilflich ist. Man legt nun die Richtlatte mit der einen Ecke auf die Schnur und schaut, dass die Latte waagrecht (im Wasser) liegt. Hat die Schnur ein Gefälle, misst man den Abstand der Schnur zur anderen Ecke der Richtlatte.
Das Gefälle berechnet sich wie folgt: Höhe / Länge x 100
Ein Rechenbeispiel: Beträgt der Abstand zwischen der Schnur und der 2-Meter-Richtlatte 4 cm, so ergibt sich ein Gefälle von 4 cm auf 2 Meter Länge. Nach obiger Formel berechnet sich folgendes Gefälle: 4 / 200 * 100 = 2,0 % (pro Meter fällt die Schnur um 2,0 cm - dies bedeutet ein Gefälle von 2,0 %).
Wichtig: Jede Terrasse muss ein Gefälle aufweisen, damit Regenwasser selbstständig ablaufen kann. Der in der Beispielrechnung ermittelte Wert von 2 % gilt als ideal, er sollte also als Richtwert angestrebt werden.
Lieferung der Pflastersteine
Die Pflastersteine für die Terrasse sollten bei der Lieferung (durch einen Baumarkt oder den Baustofffachhandel) so nah wie möglich an dem zu bepflasternden Bereich gelagert werden. Dies spart im Nachhinein viel Zeit und Schweiß, denn die Pflastersteine brauchen dann nicht mehr so weit getragen zu werden. Einige Hersteller liefern die Pflastersteine auf Einwegpaletten, andere in loser Form. Die Lieferung auf Paletten hat den Vorteil, dass man mit einem Bagger eine komplette Palette nochmals verschieben kann. Nachteil ist, dass man die Paletten nach dem Verarbeiten der Steine entsorgen muss.
Beginn der Pflasterarbeiten
Sobald alle Vorarbeiten abgeschlossen sind (Grube ausgehoben, mit Schotter befüllt und verdichtet, das Sand- oder Splittbett aufgebracht und abgezogen), können Sie mit den eigentlichen Pflasterarbeiten beginnen. Dazu nehmen nach und nach die Steine von der Palette und legen diese auf das vorbereitete Bett. Liegen sie in einer optimalen Position, werden die Steine mit dem Gummihammer (leichte Schläge!) in das Sand-/Splittbett geklopft.
Unser Tipp: Die Pflastersteine werden nach einem bestimmten Verlegemuster verlegt. Dieses bestimmen Sie zusammen mit dem Anbieter bereits beim Kauf. Es empfiehlt sich ein Probelegen der Steine, bevor Sie mit den eigentlichen Arbeiten beginnen. Das macht das spätere Verlegen der Pflastersteine einfacher.
Wichtig ist, zwischen den Pflastersteinen einen Abstand einzuhalten, der niemals so groß sein darf, dass die Steine sich im Nachhinein noch bewegen oder gar kippen können. Die Randbereiche, in die keine ganzen Steine mehr passen, lässt man zunächst offen. Da am Ende eine Vielzahl an Pflastersteinen geschnitten werden müssen, es ist sinnvoll, dies in einem Arbeitsgang durchzuführen.
Pflastersteine schneiden: Knacker oder Steinschneider?
Für normales Steinpflaster ist der sogenannte Steinknacker eine gute Lösung. Der Steinknacker arbeitet leise und sauber, er verursacht nur wenig Staub. Allerdings ist er für dickes Pflaster und größere Steinplatten nicht geeignet. Hier sollte eher mit einem Nassschneider gearbeitet werden. Dieser besitzt oft ein Diamantsägeblatt, das einen geraden, sauberen Schnitt ermöglicht. Die Arbeit mit dem Nassschneider ist jedoch laut und verursacht sehr viel Schmutz. Dafür arbeitet er genau und bruchsicher.
Wichtig: Der Nassschneider verursacht beim Schneidevorgang eine Brühe aus Wasser und Pflasterpartikeln, die Verunreinigungen im Untergrund hervorrufen kann. Deshalb sollte das Schneidegerät an einem Ort platziert werden, der leicht gesäubert werden kann. Alternativ können Sie auf einer Schmutzfolie schneiden, die den Untergrund schützt. Wegen des Lärms empfehlen sich Ohrstöpsel oder Kopfhörer.
Das neue Terrassenpflaster abrütteln
Sobald alle Steine liegen, nehmen Sie sich noch einmal den Rüttler, der auch schon beim Schotter zum Einsatz kam. Damit keine Steine brechen, ist auf die Rüttelplatte unbedingt ein Kunststoffschild aufzubringen. Die komplette verlegte Fläche ist abzurütteln. Dabei beginnen Sie an den äußeren Rändern und arbeiten sich spiralförmig bis zur Mitte der Terrasse vor. Dieser Vorgang sollte mehrfach ausgeführt werden, bis alle Steine gleichmäßig und fest liegen.
Die Fugen einfegen
Das Pflastern der Terrasse ist nun abgeschlossen. Der letzte Arbeitsschritt besteht darin, die Fugen einzufegen.
Dazu verwenden Sie feinen Sand, am besten speziell dafür vorgesehenen Fugensand, den es im Baustofffachhandel und in Baumärkten zu kaufen gibt. Sie streuen die gesamte Terrassenfläche mit dem Sand ab und kehren diesen dann mit einem Besen in die Fugen ein. Das Ganze sollte so lange geschehen, bis die Fugen in etwa der Höhe der Steinoberfläche gefüllt sind. Bei Regen wird sich der Sand in den Fugen nochmals etwas setzen, daher kann es notwendig sein, nach einigen Tagen oder Wochen entsprechend nachzuarbeiten. Der Vorgang geschieht so lange, bis die Fugen dauerhaft mit Sand bis zum obersten Rand gefüllt sind. So können sie den Steinen dauerhaft Halt geben, und es ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild.
Fazit: Das Pflastern einer Terrasse ist kein Hexenwerk!
Wie Sie an dieser Anleitung ersehen können, ist das Terrasse-pflastern kein Hexenwerk. Wer die hier dargestellten Schritte sorgfältig nacheinander abarbeitet und sich zuvor die nötigen Materialien und Werkzeuge besorgt, kann seine Terrasse ohne Probleme selbst pflastern. Nehmen Sie sich genügend Zeit dazu und fragen Sie bei einem Profi nach, wenn Sie einmal nicht weiterkommen.
Unser Tipp: Wenn Sie zu Ihrer Traumterrasse nun eine passende Terrassenüberdachung kaufen wollen, finden Sie im Sortiment der GartenHaus GmbH genau das Passende.
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und gutes Gelingen bei Ihrem Projekt „Terrasse pflastern“. Am Ende werden Sie stolz auf Ihr Werk sein und fortan viele schöne Stunden auf der gepflasterten Terrasse verbringen können.
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Titelbild: ©iStock/MarianVejcik
Artikelbilder: Bild 1: © iStock/peuceta; Bild 2: © iStock/JFsPic; Bild 3: ©iStock/ EvgeniiAnd; Bild 4: Bilder von links nach rechts: © iStock/Elenathewise, © iStock/SergejsKatkovskis, ©iStock/SergejsKatkovskis
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